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Bahnübergang Warten in Pretzier bald zu Ende?

Motor aus. Warten. Damit könnte am Bahnübergang Pretzier irgendwann Schluss sein. Die Bahn denkt über Unterführung oder Brücke nach.

Von Alexander Rekow 10.06.2020, 01:01

Pretzier l Alles hat ein Ende – der Bahnübergang hat zwei. Zumindest in Form von rot-weißen Schranken, die dem Bahnverkehr den Vorrang vor den Kraftfahrern gewähren. Für Pendler ist es oft ein Graus. So auch am Bahnübergang auf der Bundesstraße 190 von Pretzier in Richtung Arendsee. Gerade auch für Rettungskräfte können die Schließzeiten am Bahnübergang die entscheidenden Minuten kosten. Doch damit könnte perspektivisch in Pretzier Schluss sein. Denn wie Bauamtsleiterin Martina Hartwich im Bauausschuss am Montag den Mitgliedern sagte, hat die Deutsche Bahn die Idee, dass der Bahnübergang mit einer Unter- oder Überführung umfahren werden könnte.

Auf Nachfrage bei der Stadt zum Stand der Dinge erklärte Stadtsprecher Andreas Köhler: „Derzeit ist die Schaffung einer Über- oder einer Unterführung in Pretzier eine Idee, die von der DB Netz AG geäußert wurde.“ Die Hansestadt Salzwedel begrüße alle Anstrengungen der Deutschen Bahn, die darauf abzielen würden, die Reaktionszeiten der Rettungs- und Einsatzkräfte zu erhalten, heißt es weiter aus dem Rathaus. „Bezüglich einer Kostenübernahme kann generell noch nichts geäußert werden, da sich das gesamte Vorhaben noch in einem sehr frühen Planungsstadium befindet“, so Köhler.

Dass am Bahnübergang nicht wenige Kraftfahrzeuge auf das Weiterkommen bei geschlossenen Schranken warten, zeigt ein Blick auf die Zahlen. Rund 6000 Fahrzeuge nutzen täglich die Bundesstraße 190 im Ort und damit den Übergang. Dem gegenüber stehen rund 230 Züge pro Tag, wenn die Amerkia-Linie erst einmal zweigleisig ausgebaut ist. Dies ist frühstens im Jahr 2028 geplant, wie Projektleiter Andreas Hartwig im Oktober 2019 im Salzwedeler Kunsthaus erklärt hatte. Genug Zeit also, dass Projekt Unter- oder Oberführung durch die entsprechenden Entscheidungsträger voranzutreiben.

„Der Baulastträger ist aufgrund der betroffenen Bundesstraße die Landestraßenbaubehörde. Es erfolgt nun die Abstimmung zu einer Untersuchung“, sagte Andreas Köhler. Die Anfragen bei der Landesstraßenbaubehörde und der Deutschen Bahn gestern Vormittag blieben allerdings bislang noch unbeantwortet.