Fan-Treffen in Leipzig Mit vielen Fotos: Von Schleswig über Burg nach Sachsen: Die Liebe zum Lanz Bulldog vereint Oldtimerfreunde
Lanz-Bulldog-Liebhaber aus dem hohen Norden machen auf ihrer Reise nach Leipzig bei Gleichgesinnten in Burg Station. Zeit zum Fachsimpeln und um Freundschaften zu pflegen.

Burg. - „Was ist schon über 70 Jahre alt und kann noch so viel leisten?“, fragt Nick Starke. „Da gibt es nicht viele Beispiele.“ Klar: Der gute alte Lanz Bulldog dürfte auf jeden Fall dazu gehören. „Entweder man liebt den Ackerschlepper oder nicht. Mit einem Dazwischen würde man nicht glücklich werden“, weiß der 32-Jährige.

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Klang, Technik und die einzigartige Konstruktion machten den Lanz zu etwas Besonderem, das Liebhaber schätzen. Solche eingefleischten Fans, die jede Schraube kennen und viel Zeit investieren, die alten Modelle noch fahrbereit zu halten, gibt es noch. Im Norden wie im Süden Deutschlands.

Und weil man die echten Erfahrungsaustausche nicht missen möchte, machte sich jetzt eine Truppe aus Schleswig-Holstein auf den Weg nach Leipzig zum großen Bulldog-Treffen, das die Lanz-Freunde Sachsen alle zwei Jahre auf dem Agrar-Messegelände auf die Beine stellen und wo Gäste aus der ganzen Republik erwartet werden.
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Oldtimerfreunde haben auch in Burg reichlich Gesprächsstoff
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Zum Glück gibt’s auch in Burg Anhänger des legendären Schleppers wie Christoph Bölke. Der lernte die Jungs aus Küstennähe beim bekannten Oldtimer-Treff im brandenburgischen Perleberg kennen. Seit vielen Jahren ein Geheimtipp für Kenner alter Modelle. „Wir lagen sofort auf einer Welle – technisch und menschlich gesehen“, lacht der Burger Autoexperte, der natürlich nicht zögerte, die Gleichgesinnten einzuladen, eine Rast in Burg einzulegen, „um sich wiederzusehen und reichlich zu fachsimpeln“. Immerhin mangelt es nicht an Gesprächsstoff.

Schon deshalb, weil die Baujahre der Modelle unterschiedlich und manche Teile Raritäten sind oder schon mal ersetzt wurden. „Aber sie fahren alle noch“, freut sich Christian Ick. Weil die Fachleute auch in der Lage sind, eventuell mit herkömmlichen Werkzeug eine Reparatur vorzunehmen, haben sie auch die Reise nach Sachsen, die am Sonnabend begann, nicht gescheut - im Schlepptau mit umgebauten Zirkuswagen zum Wohnen. Selbstredend Marke Eigenbau. So geht die Tour mit knapp 40 Stundenkilometern beschaulich über Landstraßen, durch Städte und Dörfer und immer bereit, auch mal Fragen von Neugierigen zu beantworten. Ganz ohne Hektik.

„Das hat alles seinen Reiz“, versichert Jorge Rese. Der 28-jährige Landmaschinenmeister hat sich sogar selbstständig gemacht und baut die alte Lanz wieder auf. Die Nachfrage ist groß. „Für das nächste dreiviertel Jahr habe ich reichlich zu tun“, sagt er. Bulldogs seien eben unverwüstlich „und leisten noch ihre Arbeit.“
Mit dieser Gewissheit ging es gestern weiter in Richtung Süden. Dass in Burg wieder Station gemacht wird, ist ausgemacht.