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Brandschutz Propstei-Kita vor dem Aus?

Die Sanierung von Salzwedels Propstei-Kita soll nach Schätzung 1,5 Millionen Euro kosten. Nun wird geprüft, ob sie erhalten werden kann.

Von Antje Mewes 17.12.2020, 11:51

Salzwedel l Gebaut 1577 und 1881 umgestaltet, das einstige Nebengebäude und Marstall der Propstei ist ein Einzeldenkmal. „Und auch so zu behandeln“, ließ Planer Bert Schulze keinen Zweifel am Wert des historischen Gemäuers. Er stellte am Dienstagabend (15. Dezember) im Ausschuss des Eigenbetriebs Kindertagesstätten der Hansestadt einen Vorentwurf für das Umsetzen des Brandschutzkonzeptes vor. Der bei Eltern beliebte Kindergarten ist seit dem Sommer 2019 leergezogen, nachdem bei einer Begehung deutliche Mängel hinsichtlich des Brandschutzes festgestellt worden waren. 2007 sei eine Notrutsche angebaut worden, berichtete Schulze. Aber zweite Rettungswege und Notausgänge fehlten.

Inzwischen ist eine erste Planung auf Grundlage des Konzeptes erfolgt. Sie beinhaltet umfangreiche Maßnahmen auf zwei Etagen, wie eine Fluchttreppe, Brandschutztüren- und wände, für jeden Raum einen zweiten Rettungsweg, eine Anpassung der Haustechnik und vieles mehr. Alles unter Maßgabe des Denkmalschutzes. Vertreter aus zwei Behörden hätten bereits an Beratungen teilgenommen und ihre Forderungen seien eingearbeitet worden. Unter anderem eine Beibehaltung der Ansicht. Aber auch innen seien an Gebälk und Türen und eventuell sogar an der Statik zusätzliche Arbeiten erforderlich. Bauforscher und Restauratoren müssten mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Einsatz kommen. Fazit: geschätzte Kosten von fast 1,5 Millionen Euro.

„Dafür bekämen wir eine neue Kita, flach und ohne Treppen“, sagte Bürgermeisterin Sabine Blümel. Und ergänzte sofort: „Ich bin sehr für den Erhalt, wir müssen jetzt prüfen, ob wir Fördermittel aus dem Denkmalschutz bekommen.“ Denn ohne könne der Eigenbetrieb die Sanierung nicht stemmen. Bei einer Kreditaufnahme würden Zinsen und Tilgung die Finanzen der Stadttochter überfordern, schätzte sie ein.

Auch andere Ausschussmitglieder stellten das Projekt in Frage, zumal die Kita nur Platz für 40 bis 45 Kinder bietet. Nun soll abgewartet werden, ob und wie viel Fördergeld für das schützenswerte und stadtbildprägende Gebäude zu bekommen ist.