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Bürgerpreis Ein wandelndes Geschichtsbuch

Pionierarbeit für den Tourismus: Elisabeth Ozminski (Kalbe) ist für den Bürgerpreis in der Kategorie Alltagshelden vorgeschlagen.

Von Conny Kaiser 16.04.2018, 17:00

Kalbe l Elisabeth Ozminski ist ein wandelndes Geschichtsbuch. Und auch die Entwicklung des Tourismus in der Region Kalbe ist untrennbar mit ihrem Namen verbunden. Schließlich gehörte die Frau, die in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag feiert, zu den Gründungsmitgliedern des örtlichen Tourismusvereins, hat gemeinsam mit Sigrid Gassel über Jahre in der Tourist-Info gewirkt, wobei die beiden dort Pionierarbeit geleistet haben, weil es eine solche Stelle zuvor nicht gab.

Und Elisabeth Ozminski, die auch für den Altmärkischen Tourismuverband aktiv ist, ist seit inzwischen mehr als 20 Jahren als Stadtführerin tätig, die zu jeder Straßenecke und zu jedem Bauwerk in und um Kalbe, aber auch darüber hinaus, Interessantes zu berichten weiß. Und das hängt nicht nur damit zusammen, dass sie in der Milde-Stadt aufgewachsen ist und ihren Lebensmittelpunkt auch später dort beibehalten hat.

Vielmehr ist es ihrem großen Interesse an Geschichte, aber auch an Kunst geschuldet, dass Elisabeth Ozminski so gut über ihre Heimatregion Bescheid weiß. Studiert hat sie allerdings zwei andere Fächer: nämlich Biologie und Sport auf Lehramt. Anschließend kehrte sie nach Kalbe zurück, wo sie dann auch 1961 ihren späteren Ehemann Klaus, einen Junglehrer aus Halberstadt, kennen und lieben lernte. Der hat später ganzen Generationen von Kalbensern ein besseres Verständnis für Kunst beigebracht, während seine Frau unter anderem im Schulgarten lehrte, wie aus etwas Kleinem etwas ganz Großes entstehen kann.

Etwas Großes ist auch das, was sie, Sigrid Gassel und weitere Mitstreiter des Tourismusvereins in den 1990er Jahren konzipiert und dann mit Partnern auf den Weg gebracht haben: die Milde-Biese-Aland-Tour, eine Radwanderroute, die auf rund 100 Kilometern Länge mitten durch die Altmark führt und die im Laufe der Jahre viele Touristen in die Region geführt hat.

Umso mehr ist Elisabeth Ozminski daran gelegen, dass diese Route, mit der auch nach wie vor auf Messen geworben wird, weiter gepflegt wird. Angesichts knapper kommunaler Kassen nicht immer ein leichtes Unterfangen.

Aber was ist schon leicht? Dass das Leben immer wieder Herausforderungen bereithält, diese Erfahrung hat auch Elisabeth Ozminski gemacht, dabei aber nie das Interesse an dem, was sie umgibt und vor allem an den Menschen, verloren. Nach wie vor informiert sie nicht nur Touristen, sondern ist auch selbst gern auf Reisen, und zwar nicht nur, weil ihre beiden Kinder und deren Familien nicht in der Altmark wohnhaft sind. Mit Inspirationen von anderswo kehrt Elisabeth Ozminski aber immer wieder gern dorthin zurück, wohlwissend, wie schön ihre Heimat ist. Kaum jemand kann das besser vermitteln als sie.

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