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Landtagswahl Carsten Borchert (CDU) hat die Schulen im Fokus

Der Christdemokrat aus dem Altmarkkreis Salzwedel möchte Hort und Schulen zusammenführen, um die Situation für Lehrer wie Schüler zu verbessern

Von Alexander Rekow Aktualisiert: 14.06.2021, 16:54

Salzwedel - „Es ist wichtig, das Wissen zu bekommen“, sagt Landtagsabgeordneter Carsten Borchert (CDU). Der 59-Jährige war in Salzwedels Jenny-Marx-Grundschule, um mit Schulleiter Falko Pabst die derzeitigen Probleme in Schulen zu besprechen. Als ehemaliger Grundschulleiter liege ihm das Thema Bildung besonders am Herzen, sagt er.

Ziemlich schnell kristallisierte sich im Gespräch heraus, dass einiges im Argen liege. Beispielsweise die Klassenstärken. „Perspektivisch brauchen wir kleinere Klassen“, so Falko Pabst. Momentan würden in seiner Grundschule etwa 23 Kinder in einer Klasse unterrichtet. Es sollten aber nicht mehr als 20 sein, um den Schülern den Stoff adäquat vermitteln zu können. Dies auch und gerade vor dem Hintergrund, dass viele Kinder einen Migrationshintergrund hätten und daher der Betreuungsaufwand aufgrund der Sprachbarriere höher sei. „Ein Viertel unserer Schüler haben einen Migrationshintergrund“, erinnert Falko Pabst.

„Es sind die Probleme in der Praxis, die ich nach Magdeburg mitnehme“, so der Christdemokrat, der eine weitere Legislatur anstrebt.

Bündelung von Personal

Einen sehr wichtigen Baustein sieht Carsten Borchert in der Verzahnung von Hort und Schule. „Wir müssen sie wieder zusammenführen.“ Denn damit ließen sich aus seiner Erfahrung mehrere Probleme in den Schulen auf einmal lösen. Mit der Bündelung von Personal könne sowohl der Lehrermangel als auch eine bessere Betreuung der Schüler erreicht werden. „Die Mitarbeiter im Hort sind sehr gute Pädagogen“, ist der 59-Jährige überzeugt. Diese würden nicht nur vier bis fünf Stunden arbeiten wollen, sondern könnten in das Unterrichtsgeschehen eingebunden werden und am Nachmittag bei den Hausaufgaben unterstützen. „Das hilft der Schule und den Kindern“, ist der Jübarer überzeugt. „Wir brauchen sie auch am Vormittag“, bestätigt der Grundschulleiter den Vorstoß. „Das muss ich in der Regierung durchsetzen“, notiert sich Borchert als Hausaufgabe.

Auch ein Geldtopf für die Schulleiter sei sinnvoll, um dem Lehrermangel kurzzeitig entgegenzuwirken. „Damit könnte zum Beispiel ein Lehrer im Ruhestand mal zwei Wochen einspringen – ganz unbürokratisch.“

Ein weiterer Ansatzpunkt des Westaltmärkers: „Ein enger Austausch zwischen privaten und öffentlichen Schulen.“ Die öffentlichen Schulen bräuchten zum einen die selben Bedingungen wie die privaten, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Zum anderen könnten sich die Eltern dann besser entscheiden, welche Schule das Kind besuchen werde. „Sonst verschiebt sich irgendwann alles in die privaten Schulen.“

Direkter Draht zu den Schulen

Die Kommunikation zwischen Politik und den Schulen solle ebenfalls angegangen werden. Carsten Borchert ärgere es, wenn Schulleiter neue Rahmenbedingungen, wie jetzt während der Pandemie, aus der Zeitung erfahren. „Da muss ein direkter Draht zu den Schulen her“, ist seine Einschätzung. Auf kurzem Wege ließen sich Dinge schneller und besser umsetzen. „Ich habe immer einen engen Austausch zu den Schulleitern gesucht.“ Die Kluft zwischen Gymnasium und Sekundarschule sei ein weiterer Knackpunkt. „Müssen alle Kinder ab der 4. Klasse aufs Gymnasium?“, fragt sich Borchert. Dass Gymnasiasten ab der 10. Klasse „automatisch einen erweiterten Realschulabschluss bekommen“, sei nicht richtig. Die Sekundarschüler müssten dafür Prüfungen schreiben. Sollte Carsten Borchert nicht wieder gewählt werden, hat er Plan B: „Dann gehe ich wieder in den Schulbetrieb.“