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Verkehr Direkt am Ufer des Arendsees sollen weniger Fahrzeuge fahren, neue Poller sind geplant

Von Christian Ziems Aktualisiert: 19.4.2021, 09:04

Arendsee. Wer mit einem Auto auf den Seeweg fahren will, der kann dies derzeit tun, ohne dafür einen Poller zur Seite zu rücken. Diese stehen zwar an einigen Stellen, aber nicht überall. Ein Beispiel: der namenlose Weg, der von der Töbelmannstraße zum Ufer führt. Während einige Meter weiter am Müller-Arend-Weg ein Poller installiert wurde, steht an der anderen Stelle noch nicht einmal ein Verbotsschild. Die Situation werde verändert, kündigte Haupt- und Ordnungsamtsleiter Michael Niederhausen an. Derzeit wird geprüft, wo neue Sperren nötig sind und wer dafür einen Schlüssel benötigt. Die neuen Poller sollen nicht mehr mit Werkzeugen herausnehmbar sein. Die Rettungswache Arendsee sowie die Feuerwehren bekommen natürlich Schlüssel. Wer darüber hinaus noch, wird geklärt.

Das ganze Jahr über freie Fahrt soll es für die Anlieger, die ein Seegrundstück besitzen beziehungsweise gepachtet haben, aber nicht geben. Michael Niederhausen ist bewusst, dies könnte für Unmut sorgen. Doch das Ziel ist klar: Der bauliche Zustand des Seeweges soll unter der Last von Pkw sowie Anhängern nicht leiden. Insbesondere im Herbst wird mit motorisierten Gefährten Laub abgefahren.

Idee: Feste Zeiten für die Laubabfuhr

Es gibt derzeit die Überlegung, festen Zeiten einzuführen. Michael Niederhausen könnte sich vorstellen, mehrere Wochenenden im Herbst festzulegen. An diesen würde die Stadtverwaltung die Poller beiseite räumen, so dass Laub abgefahren werden kann.

Darüber hinaus ist es zwar nicht grundsätzlich unmöglich, mit Fahrzeugen zu den Seegrundstücken zu gelangen. Dies soll aber reduziert werden. Wer zum Beispiel einen größeren Gegenstand mit einem Anhänger zu seinem Areal bringen möchte, der müsste dies dann vorher in der Verwaltung absprechen.

Verbote für Verkehrsteilnehmer in Arendsee nicht immer sofort nachvollziehbar

Bislang ist es aber auch so: Insbesondere Ortsfremde können ein Verbot nicht sofort erkennen. Beispiel ist der namenlose Weg. Dort sind auch schon Touristen lang gefahren – mit dem Eindruck, dies auch zu dürfen. Sie wunderten sich dann schließlich, wie eng der Seeweg für Pkw ist. Damit soll bald Schluss sein. Defizite bei der Beschilderung gibt es zudem an weiteren Stellen, weil die Tafeln unter der Witterung gelitten haben und kaum noch zu erkennen sind.

In den vergangenen Monaten waren auch immer wieder Roller beziehungsweise Motorräder auf dem Seeweg zu sehen. Darauf angesprochen, gab es von den Besitzern die Aussage: Dies sei erlaubt. Begründung: Es handelt sich um Elektroantriebe und solche Technik gebe es schließlich auch bei Fahrrädern. Diese sind auf dem gesamten Seeweg gestattet. Michael Niederhausen kündigte an, dieses Thema beim nächsten Ordnungsausschuss zur Sprache bringen zu wollen. Er ist der Ansicht, weniger technische Details, sonder die Geschwindigkeit sei entscheidet.

Und Motorräder, egal mit welcher Motorart, können ein meistens deutlich höheres Tempo als Fahrräder erreichen. Damit werden sie zur Gefahr, noch verstärkt durch ihren kaum wahrnehmbaren Geräuschpegel. Spaziergänger, die sich auf dem Seeweg vor schnellen Fahrzeugen in Sicherheit wiegen, können böse Überraschungen erleben.

Schranke soll Kraftfahrer stoppen

Gehandelt wurde im Zießauer Bereich. Dort steht seit Kurzem eine Schranke am Weg, der von der Kreisstraße zur Tierbadestelle Pferdeschwemme führt. Partyfreunde mit Pkw, Touristen mit Wohnwagen und Pferde-Begeisterte mit großen Anhängern sorgten in den vergangenen Jahren immer wieder für Diskussionen – besonders im Sommer. Die Einheimischen beklagten Lärm, Abfall und uneinsichtige Gäste. Wer dort die Natur genießen möchte, soll nur zu Fuß, auf dem Rücken von Pferden oder per Fahrrad kommen. Dies macht die Einheitsgemeinde mit dem Aufstellen der Schranke klar. Die Pferdeschwemme soll aber weiterhin in Ausnahmefällen für größere Gefährte zugänglich sein. Dazu gehören Notfälle genauso wie Pflegemaßnahmen. Ansonsten ist die Badestelle nur Menschen vorbehalten, die mit ihren Tieren dort baden gehen möchten, die Natur genießen wollen sowie Yoga-Interessenten. Auf dem Grundstück stehen Tafeln mit mehreren Vorschlägen für Übungen.