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Dorfleben Wieder Tanz unter neuem Glanz

Die Gaststätte „Zum Alten Gutshof“ in Langenapel wird am Sonnabend wieder eröffnet. Auch ein "Konsum" ist geplant.

Von Alexander Rekow 05.08.2017, 03:00

Langenapel l Die Türen des traditionellen Gasthauses „Zum Alten Gutshof" in Langenapel  sind weit geöffnet. Autos vor der Tür signalisieren: hier ist jemand. Im Inneren des imposanten Gebäudes stehen die Salzwedelerin Mechthild Hübert mit Enkelin Antonia (12) hinter dem Tresen – sie und ihr Team sind in den letzten Vorbereitungen. Denn der alte Gutshof öffnet Sonnabend ab 12 Uhr wieder regelmäßig seine Türen für hungrige Gäste.

Inhaber Hans-Jürgen Klopp hat seiner stellvertretenden Geschäftsführerin freie Hand gelassen, schließlich hat die Wirtin bereits jahrelange Erfahrung in der Gastronomie gesammelt. „Ich lebe schon seit über sieben Jahren in Salzwedel, ich bin meiner Tochter in die Hansestadt gefolgt", erklärt die Gastronomin. Ursprünglich ist Hübert in der Lausitz aufgewachsen und hat mehrere Jahre in Hessen und später in Salzwedel in diversen Berufen der Gastronomie gearbeitet. Ob in der Küche, als Kellnerin, bei großen Veranstaltungen oder im Hotel – der gastronomischen Tausendsassarin ist vieles geläufig.

„Eigentlich wollte ich in Salzwedel einen Imbiss aufmachen", erinnert sich Hübert noch gut. Doch dann hat sie von dem alten Gutshof in Langenapel im Internet erfahren.  Kurzerhand hat Ortsbürgermeister Frank Wüstemann das Objekt noch am selben Abend aufgeschlossen. „Als ich das erste Mal im Eingangsbereich stand, wusste ich: das ist es", schwärmt Hübert. Sie hat sich sofort in den Charme des Backstein-Gutshofes mit seinen vielen Möglichkeiten verliebt.

Ab diesen Moment stand fest: Der alte Gutshof wird wiederbelebt. Auch und gerade für die örtlichen Vereine möchte die Wirtin Angebote schaffen. Mit einem Kegelverein, so hofft Hübert, kann die alte Kegelbahn wieder in Betrieb genommen werden. Auch für die Dart-, Skat- und Fußballfreunde möchte Hübert ein Ort der Begegnung werden – den Gutshof wieder zur Anlaufstelle der Region machen-

Auch für Ortsbürgermeister Frank Wüstemann ist der Neustart ein große Bereicherung, schließlich steht das Objekt seit rund fünf Jahren leer. „Es ist schön, dass der Gutshof wieder öffnet", freut sich Wüstemann und fügt an, dass der Gasthof ein Ort sei, an dem man sich gern trifft. „Ich hoffe er hält sich", sagt der Ortsbürgermeister, für den die Gaststätte eine Bereicherung für die Vereine der Region darstellt.

Apropros Region, die hat Hübert fest im Auge. „Ich möchte mit regionalen Produkten kochen und mit den Landwirten der Altmark sprechen", hat sich die Wirtin fest vorgenommen. Damit das Essen auch im ansprechenden Ambiente serviert werden kann, haben Hübert und ihr Team den Saal wieder auf Vordermann gebracht, die Küche in Schuss gebracht und das Haus vom alten Muff befreit. „Der Gutshof steht ja schon etwa fünf Jahre her", sagt Hübert.

Dabei hilft ihr auch Wolfgang Hinrichs, mit dem Mechthild Hübert in Hessen auf einem Landhof gearbeitet hat. Auch Hinrichs ist von der Wahl seiner ehemaligen Kollegin überzeugt. So plant er bereits den Biergarten und ein Herren- oder Weinzimmer in seiner Phantasie. Sollte das alles so klappen, wie es sich die Wirtin und Freund Hinrichs wünschen, kann sich der Hesse vorstellen, nach Salzwedel zu ziehen und in den Gutshof mit einzusteigen. Das käme Mechtild Hübert auch sehr gelegen. Denn die Wirtin ist schon vor der Eröffnung mit ihrem nächsten Ziel beschäftigt.

„Ich möchte einen ‚Tante-Emma-Laden‘ im Ort eröffnen", sagt Hübert. So will die Wirtin dem Schwund der Läden im ländlichen Raum etwas entgegensetzen und ein zweites Standbein aufbauen. Auch der Name steht so gut wie fest: „Konsum". Ob es dazu kommt, hängt auch davon ab, wie der alte Gutshof in Langenapel von den Anwohnern angenommen wird. „Wenn die Gaststätte akzeptiert wird, kann ich mir vorstellen, den „Konsum" schon im September zu öffnen", blickt Hübert voraus.

Dann wendet sich die Wirtin wieder ihrer Arbeit zu. „Mir fehlen noch Gläser, langsam wird es eng", sagt die Wirtin, während sie noch schnell den Tresen säubert und fügt hinzu, dass es immer was zu tun gäbe. Man merkt ihr stets an, dass sie voller Tatendrang steckt. Dem Gutshof kann das nur guttun.