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Drogenaufklärung Gegen die Falle der Abhängigkeit

Polizei sowie Drogen- und Suchtberatungsstelle klärten achte Klassen der Comeniusschule Salzwedel über Rauschgifte auf.

Von Christoph Zempel 01.03.2018, 14:00

Salzwedel l Welcher Jugendliche kennt es nicht? Mit dem Beginn der Pubertät verändert sich nicht nur der Körper, sondern auch das Interesse an Themen. Was lange vielleicht allenfalls bei den Erwachsenen beobachtet wurde, rückt auf einmal in den Fokus des eigenen Lebens. Schließlich ist man selbst im Begriff, erwachsen zu werden. Und der Reiz des Neuen kann bekanntlich eine große Macht ausüben. Gerade Drogen sind ein Thema, mit dem Jugendliche fast schon zwangsläufig in Kontakt kommen. Umso wichtiger ist es, über Drogen und den Umgang mit ihnen aufzuklären.

Etwas, was der Comeniusschule schon lange wichtig ist. Und von Polizei und Drogen- und Beratungsstelle gern realisiert wird. In insgesamt vier Stunden informierten Frank Semisch, Polizeisprecher, und Cornelia Kampe von der Drogen- und Beratungsstelle Salzwedel am Mittwoch über das Thema. Dabei unterscheiden sich natürlich beide Perspektiven, wie Frank Semisch betonte. „Ich unterliege dem Strafverfolgungszwang.“ In den Stunden, die er mit den Schülern verbrachte, ging es demnach um die rechtliche Situation bei Drogen. Welche Gefahren und Konseqenzen drohen bei Missbrauch? Dabei zeigte Semisch auch kurze Lehrfilme zum Thema.

Währenddessen hat Cornelia Kampe sogar eine Schweigepflicht. „Was hier besprochen wird, bleibt auch hier“, sagte sie gleich zu Beginn ihres Seminars zu den Schülern. Dabei führte sie das Seminar weniger wie einen klassischen Vortrag als vielmehr wie ein offenes Gespräch. Anfangs erfuhren die Schüler einiges über die Arbeit der Drogen- und Suchtberatungsstelle. Doch damit sie dort gar nicht erst wegen eigener Süchte hin müssen, wurden in der Folge verschiedene Arten von Drogen sowie ihre Auswirkungen besprochen.

Aber auch das Warum spielte eine wichtige Rolle. Weshalb greift jemand zu Drogen? Worin liegt das Motiv? Cornelia Kampe versuchte den Schülern klarzumachen, wie wichtig es ist, bei Problemen mit Vertrauenspersonen zu sprechen statt sich in den Rausch zu flüchten und womöglich in der Falle der Sucht zu enden. Behutsam tastete sie sich vor und ließ die Schüler sukzessive selbst reden. Einige erzählten von ihren eigenen ersten Erfahrungen. Bei der Frage, wer noch nie Alkohol getrunken hat, blieben alle Hände unten.

Einzeln ging Cornelia Kampe die Drogen mit den Schülern durch. Alkohol, Cannabis, Crystal Meth – gemeinsam mit ihnen eruierte sie Symptome und Risiken der Rauschmittel. Ohne dabei nur bevormunden zu wollen. So wichtig es sei, über die Gefahren aufzuklären, so wenig wolle sie doch mit dem erhobenen Zeigefinger reden, sagte sie.

Die Schüler jedenfalls zeigten sich gleichermaßen interessiert und verantwortungsbewusst. Einem waren die ersten schlechten Erfahrungen mit Alkohol eine Lehre. Andere wollen gar nicht erst welche machen. „Ich war vorher schon gegen Drogen, aber nun bin ich noch mehr abgeschreckt“, sagte Lea Elisa Schlender (15) aus Salzwedel. Auch Lucas Wiegand (15) und Vicky Leißring (15) beteuerten, sie würden nie Drogen nehmen wollen. Der sensible und offene Umgang schien Wirkung zu zeigen.