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  7. Ein Dutzend Schüler probiert es: Chef für einen Tag

Projekt der Wirtschaftsjunioren Altmark geht in die dritte Runde / Nachbereitung in Form von Vorträgen Ein Dutzend Schüler probiert es: Chef für einen Tag

Von Uta Elste 12.07.2012, 05:15

Bereits zum dritten Mal organisierten die Wirtschaftsjunioren Altmark das Projekt "Ein Tag Chef - nutze deine Chance". Zwölf Schüler nahmen diese Aufforderung beim Wort.

Salzwedel/Arendsee l Dass Planungen vor allem am Computer entstehen, enttäuschte Alicia Proft nur kurz. "Am Anfang steht die Skizze. Ein Haus entwickelt sich aus einem Stück Papier", munterte Olaf König vom Ingenieurbüro Planungsring Altmark die 15-jährige Schülerin der Sekundarschule Arendsee wieder auf. Alicia Proft gehörte zu den zwölf Schülern der Gymnasien Gardelegen und Salzwedel, der Sekundarschule Arendsee und der Jeetzeschule Salzwedel, die sich gestern am Projekt "Ein Tag Chef - nutze deine Chance" der Wirtschaftsjunioren Altmark beteiligten. Die Jugendlichen begleiteten Führungskräfte in Unternehmen und Institutionen für einen Tag und erhielten auf diese Weise besondere Einblicke in die Abläufe. "Bei einem normalen Praktikum hat man sonst mit dem Chef eigentlich nichts zu tun", verglich Nathalie Zäbe. Die Zehntklässlerin des Gardelegener Geschwister-Scholl-Gymnasiums verbrachte ihren Projekttag in der Werbeagentur Plattform an der Seite von Geschäftsführer Frank Platte. Dort stellte sie schnell fest, dass neben der kreativen Arbeit auch viel Organisatorisches zu erledigen ist: Post durchsehen, Termine vereinbaren. Auch Alicia Proft erfuhr, dass nicht nur Planungen auf Skizzen und später am Computer zur Arbeit eines Planungsbüros gehören, sondern auch immer wieder Besuche auf Baustellen.

Stefanie Kather lernte dagegen gestern den Arbeitsablauf in einer Verwaltung kennen, als sie auf dem Stuhl des Arendseer Bürgermeisters Norman Klebe Platz nahm. Das Fazit der Ziemendorferin, die die 9. Klasse der Arendseer Theodor-Fontane Sekundarschule besucht: "Es war vor allem interessant, vom Bürgermeister etwas über die Laufbahn als Jurist zu erfahren." Die 15-Jährige will Rechtspflegerin werden und hatte eigentlich das Amtsgericht Salzwedel für den Tag als Chef im Visier.

Mit der Stippvisite der Schüler in den Unternehmen und Institutionen ist der Tag als Chef übrigens nicht abgeschlossen. "Es findet eine Nachbereitung statt, die Schüler werden in ihren Klassen Vorträge über ihre Erfahrungen halten", informierte Stefan Korneck, Sprecher der Wirtschaftsjunioren Altmark, die dieses Projekt zum nunmehr dritten Mal in der Region organisierten.

Es seien viele Firmen bereit, Jugendlichen diesen besonderen Einblick zu gewähren, fasste Stefan Korneck die Erfahrungen der zurückliegenden Jahre zusammen. In den Schulen seien die Wirtschaftsjunioren auf engagierte Lehrer angewiesen, die ihren Schülern dieses Projekt besonders ans Herz legen. Der Dank der Wirtschaftsjunioren gehe da vor allen an Sabine Rummel von der Sekundarschule Arendsee.

Während sich Alicia Proft ein Architekturstudium durchaus vorstellen kann, hat Nathalie Zäbe noch keine konkreten Vorstellungen von ihrer künftigen Ausbildung. Umso wichtiger seien daher für sie Erfahrungen wie der gestrige Tag. Stefanie Kather will ihr Berufsziel unbedingt weiter verfolgen.