Musik-Liebe Ein Ohrwurm beim Aufwachen
Über ihre Liebe zur Musik plaudert Beetzendorfs Kantorin Cornelia Jung in der Reihe "Auf eine Tasse Kaffee mit...".
Beetzendorf l Die Liebe zur Musik ist Cornelia Jung quasi mit in die Wiege gelegt worden. Ihre Mutter habe viel gesungen, ihr Vater vom Studium der Kirchenmusik geträumt, erzählt die Beetzendorferin. Und sie selbst habe mit sieben Jahren begonnen, das Klavierspielen zu lernen.
„Ich hätte auch gern Mathematik studiert oder auch Bibliothekswissenschaften. Aber irgendwie bin ich dann doch bei der Kirchenmusik hängen geblieben“, sagt die heute 55-Jährige. Schließlich sollte die lange Übungszeit auf dem Klavier nicht ganz umsonst gewesen sein, fügt Cornelia Jung augenzwinkernd hinzu. Und so sei aus dem Hobby der Beruf geworden, der die aus der Nähe von Magdeburg Stammende im Jahr 1986 nach Beetzendorf geführt habe. „Das war meine erste Stelle“, erinnert sie sich und weiß noch, dass die damalige Suptur Beetzendorf von Oebisfelde bis Diesdorf gereicht habe. In der Startzeit habe sie einen kleinen Chor in Klötze und einen Mini-Frauenchor in Kusey geleitet. „Dann kam auch schon die Kantorei in Diesdorf hinzu“, blickt Cornelia Jung zurück und ist erstaunt, wie lange sie schon mit den Frauen und Männern singt.
In der Wendezeit sei sie in Beetzendorf „hängen geblieben“ und fühle sich hier richtig wohl. „So nebenbei“ hat die Kantorin ihren Kindern Julius und Emilia das Leben geschenkt. „Als sich der Große ankündigte, habe ich Lieder wie ,Der Mond ist aufgegangen‘ gelernt, die ich vorher nicht auswendig konnte“, schildert die Beetzendorferin. Denn das heimische Singen sowie Musizieren für und mit dem Nachwuchs sei ihr sehr wichtig gewesen.
Kinder-, Frauen-, Männer- oder gemischte Chöre: Cornelia Jung hat schon viele Sangeswillige dabei begleitet, ungeahnte Töne aus sich herauszuholen. „Ich suche akribisch nach neuen Liedern. Diese müssen mir gefallen. Dann ist es nicht schwer, sie einzustudieren“, beschreibt sie und fügt hinzu: „Was man gern macht, das genießt man.“ Und da kommt es durchaus vor, dass sie mit einem Ohrwurm aufwacht. „Das sind meist Lieder, wo das Einstudieren noch nicht abgeschlossen ist“, schiebt Cornelia Jung nach. Ihr Wunsch sei es, dass die Sänger und sie gemeinsam die Chorarbeit gestalten, mit dem Tun anderen bei Konzerten Freude bereiten. „Am schönsten ist es, wenn es allen genauso viel Spaß macht wie mir als Dirigentin“, betont sie.
Jetzt geht es aufs Fest zu. Da gehören natürlich Weihnachtslieder zum Repertoire. Auch beim Projektchor, den es seit den 2000er Jahren gibt. „Als Pfarrerin Ute Mertens nach Beetzendorf kam, haben wir damit angefangen“, erinnert sich die Kantorin. Zweimal im Jahr, vorm Fest und vor der Konfirmation, üben Sangeswillige gemeinsam, um anderen Freude zu bereiten. „Ich mag das kontinuierliche Arbeiten mit Chören übers ganze Jahr. Aber auch die Projektarbeit hat was“, gesteht sie.
Und wenn die Beetzendorferin doch mal Zeit hat, dann genießt sie Musik: Das Abschluss-Gastspiel von Liedermacher Hannes Wader im Salzwedeler Kulturhaus in dieser Woche hat sie sehr berührt. Aber auch Live-Aufführungen von sinfonischen Werken im Salzwedeler Filmpalast gönnt sie sich. Dann hört Cornelia Jung genau zu.