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Arbeiten sollen bis Monatsende erledigt sein / Geld wird wohl nicht reichen Etwa 600 Tonnen Altreifen aus Altensalzwedel bereits entsorgt

Von Anke Pelczarski 13.08.2013, 03:13

Das Altreifenlager in Altensalzwedel wird derzeit beräumt. Heinz Wesseler, Geschäftsführer der beauftragten Firma, rechnet damit, dass dort weit mehr Material lagert als die geschätzten 1200 Tonnen, für die sein Betrieb den Entsorgungsauftrag erhalten hat.

Altensalzwedel l Noch arbeitet Rainer Wesseler mit seinem Bagger allein auf dem Gelände der einstigen Stallanlage am Altensalzwedeler Ortsrand. Er sortiert mit geübtem Blick die Reifen, die im Freien lagern. Pkw- und Lkw-Reifen werden zum Heizen in Zementwerke gebracht. Ausgediente Reifen von Traktoren werden stofflich aufgearbeitet. Aus ihnen entsteht Granulat, das unter anderem beim Sportplatzbau verwendet wird. Ein Laster kann mit einer Fahrt zwischen 15 und 20 Tonnen abtransportieren, sagte Heinz Wesseler von der beauftragten Containertransportfirma aus Kroppenstedt auf Nachfrage der Volksstimme. Er schätze, dass etwa die Hälfte der anvisierten 1200 Tonnen Altreifen bereits abgefahren seien. "Aber es sind weit mehr als diese Menge", sagt er. Eine genaue Zahl könne er noch nicht nennen.

In dieser Woche werde ein zweiter Kollege in Altensalzwedel mit eingesetzt. Dann gehe es an das Entsorgen der Reifen, die in den Gebäuden lagern. Geplant sei, die Entsorgung bis zum 31. August abzuschließen. Heinz Wesseler meint, dass es möglich sei, die komplett dort lagernden Pneus zu entsorgen. Es sei jedoch noch nicht entschieden, ob der Auftrag auch die Übermengen beinhalte, meinte er.

Das Land stellt 75000 Euro für das Beseitigen der Gefahrenquelle bereit. Das bekräftigte Sachsen-Anhalts Landwirtschafts- und Umweltminister Hermann Onko Aikens Ende Juli bei einem Besuch vor Ort (die Volksstimme berichtete). Er machte sich ein Bild von dem überdimensionalen Reifenlager und konnte die Angst der Einwohner verstehen, die immer wieder darauf hingewiesen haben, dass von diesem Areal eine Gefahr für zwei benachbarte Kindereinrichtungen, Wohnhäuser und einen Stall ausgehen könnte. Die ausrangierten Pneus lagern schon seit Anfang der 1990er Jahre. Der damalige Eigentümer wollte diese recyclen und erhielt dafür die Genehmigung vom Altmarkkreis Salzwedel. Eines Tages war er spurlos verschwunden: Die Gemeinde blieb auf dem leerstehenden Gelände und den alten Reifen sitzen.

Harald Josten, Bürgermeister des Flecken Apenburg-Winterfeld, signalisierte die Bereitschaft seiner Gemeinde, Mehrkosten für das Entsorgen mit zu übernehmen. Einen Beschluss dazu wird der Gemeinderat fassen, der am Dienstag, 20. August, ab 19.30 Uhr in der Gaststätte Wieseneck in Winterfeld tagt.

Auch der Kreis hatte sich bereit erklärt, bei der Finanzierung zu helfen. "Wir wollen das Problem endgültig lösen", hatte Harald Josten während des Besuches des Ministers deutlich gemacht. Die Einwohner sind jedenfalls froh darüber, dass die Altlasten jetzt nach und nach verschwinden.