900-jähriges Bestehen wird am 12. Mai gefeiert Fahrendorfer pflanzen Rotdorn im Jubiläumsjahr
Fahrendorf ist vor 900 Jahren erstmals urkundlich erwähnt worden. Dieses Jubiläum soll am 12. Mai gefeiert werden. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Fahrendorf l "Es gibt ein Schriftstück vom 9. August 1112, in dem Fahrendorf erstmals erwähnt ist", verrät Udo Nieber. Er gehört gemeinsam mit Doris Müller, Gudrun Reinke, Michael Schmidt, Siegfried Polzin und Doris Schnobbel dem Festkomitee an, das das 900-Jährige seit Februar vorbereitet. "Wir haben uns alle 14 Tage bis drei Wochen getroffen. Und noch immer kommen uns neue Ideen", fügt er hinzu.
Mittlerweile ist ein Rotdorn nahe der Kirche gepflanzt. Eine beachtliche Chronik aus Zeitungsbeiträgen über den Ort ist ebenso zusammengekommen wie viele historische Fotos, die liebevoll aufbewahrt worden sind. "Wir danken allen Bürgern, die uns diese Unterlagen zur Verfügung gestellt haben", sagt Udo Nieber.
Etwa 55 Fahrendorfer leben derzeit in 23 Häusern im Ort, berichten die Organisatoren des Festes. Die Jüngste ist Sophie Müller mit 12 Jahren, die älteste Helene Poggemann mit 87 Jahren. Ursprünglich seien es viel mehr Bewohner gewesen, wissen die Einheimischen aus Überlieferungen. 1931 zählte der Ort 124 Bewohner, 1938 waren es 136. Nach einem Rückgang in den zweistelligen Bereich wohnten dort im Jahr 1991 insgesamt 106 Leute. Im Jahr 2003 waren es noch 73.
Das 900-jährige Bestehen wird am Sonnabend, 12. Mai, gefeiert. Der Tag beginnt um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Fahrendorfer Kirche. Für Pastor Gotthold Hofmüller werde es der letzte Besuch vor seinem Ruhestand im Ort sein, wissen die Organisatoren. Der Diesdorfer Kirchenchor werde die feierliche Andacht musikalisch mit gestalten.
Daran schließt sich ein gemeinsames Mittagessen in der Festscheune an. Nachdem es allen gemundet hat, wird Siegfried Polzin gegen 13 Uhr die Anwesenden herzlich begrüßen. Jürgen Kayser aus Bornsen hat sich intensiv mit der Fahrendorfer Geschichte beschäftigt und wird sein Wissen darüber preisgeben. Doris Müller hat die Schulchronik aufgearbeitet und wird daraus Wissenswertes vorgtragen. "Diese liegt uns von 1895 bis 1943/44 vor. Es sind 107 handgeschriebene Seiten", schildert die Einwohnerin, die 1955 in Dähre eingeschult worden ist. Denn die Fahrendorfer Schule wurde im Jahr zuvor geschlossen. Danach sei ein Erntekindergarten in dem Haus untergebracht gewesen, erinnern sich die Einheimischen. Doris Müller wird aber auch einen Abriss bis in die heutige Zeit geben. Die Dorfgeschichte könne am Veranstaltungstag erworben werden, ergänzt Udo Nieber.
Vorbereitet wird auch ein Quiz mit zahlreichen Fragen über den Ort. Gesponserte Preise können bei richtiger Lösung gewonnen werden. Zudem wird es eine Ausstellung geben über das, was im Ort produziert wurde, Fundsachen, Kreatives, Geschichtliches, zählen die Organisatoren auf. Auch die Jäger würden sich daran beteiligen, fügen sie hinzu. "Wer noch etwas Sehenswertes zu Hause hat, kann es gern auf dem Hof von Schnobbels mit präsentieren", laden sie zum weiteren Mitmachen ein.
Am Veranstaltungstag wird der Sportplatz als Parkplatz genutzt. "Wir wollen im Ort nur Fußgängerverkehr haben", erklärt Siegfried Polzin. Er und die weiteren Mitstreiter aus dem Festkomitee hoffen auf viele Besucher aus dem Ort, frühere Bewohner und Neugierige, die mehr über die Geschichte des heutigen Ortsteils von Dähre erfahren wollen.