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Ferienjob Kellnern gegen die Langeweile

Geld verdienen, statt den Sommer in der Hängematte zu verbringen: Ferienjobs sind bei Salzwedeler Schülern sehr beliebt.

Von Antonius Wollmann 10.07.2018, 12:14

Salzwedel l Als Lisa-Marie Witte vor sechs Wochen ihre letzte Abiturprüfung geschrieben hatte, stellte sie sich eine Frage: Was macht man nun plötzlich mit all der Freizeit? Die 18-Jährige hatte schnell eine Antwort parat. Geld verdienen wäre wirklich nicht schlecht. Über eine Bekannte wurde der Kontakt zur Salzwedeler Baumkuchen GmbH hergestellt. Nachdem sie mit ihrer Bewerbung überzeugt hatte, fing Lisa-Marie Witte in einem Café als Mitarbeiterin im Service an. „Ich kümmere ich vor allem ums Speiseeis, bediene aber auch die Kunden an den Tischen und helfe in der Küche mit“, beschreibt sie ihre Tätigkeit.

Dabei ist die Abiturientin keineswegs die einzige Jugendliche, die sich in dem Unternehmen während des Sommers etwas dazu verdient. „Wir haben einige Ferienjobber bei uns. Sie sind eine willkommene Hilfe“, sagt die Geschäftsführerin Rosemarie Lehmann. Auch die Eisdiele Lärche setzt momentan auf die Unterstützung all jener, die ihre Sommerferien nicht ausschließlich auf der Couch verbringen wollen. „Wir rufen sie immer an, wenn Bedarf besteht“, erzählt eine Mitarbeiterin. Aber auch die Betriebe profitierten von den Saison-Aushilfen, berichtet Anika Pieper, Presseprecherin der Stendaler Arbeitsagentur: „Speziell während der Sommermonate suchen Unternehmen häufig zusätzliches Personal, um Engpässe während der Urlaubszeit abzudecken.“ Wer jetzt noch auf der Suche nach Arbeit ist, dem rät sie, den direkten Kontakt mit möglichen Betrieben zu suchen.

Die Gastronomie sei dabei eine klassische Branche für die Kurzzeitarbeitskräfte. Aber auch im Bereich Landwirtschaft und in der Lagerlogistik sei Unterstützung oft willkommen. Wer in Salzwedel jedoch im fertigenden Gewerbe etwas sucht, hat eher schlechte Karten. Bei DEBA Badsysteme werden beispielsweise derzeit keine Ferienjobber eingestellt. Ein weiteres Industrieunternehmen, das namentlich nicht genannt werden möchte, hat ebenfalls davon Abstand genommen, Schüler zu beschäftigen.

Dass es den Schülern nicht immer nur um den schnöden Mammon geht, zeigt ein Blick in die Stadtverwaltung. Derzeit arbeiten neun Jugendliche ehrenamtlich beim Bauhof und im Freibad. „Sie unterstützen uns bei den Aufgaben, die jeden Tag anfallen. Beispielsweise für Pflege der Grünanlage im Schwimmbad“, gibt Andreas Köhler, bei der Hansestadt für die Pressearbeit zuständig, Auskunft. Für den Rest der schulfreien Zeit seien sogar alle Stellen vergeben.