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Tourismus Freie Plätze: Arendsee möchte Campern den perfekten Überblick bieten

Der Campingplatz ist größtenteils verwaist, doch mögliche Öffnungsschritte machen Hoffnung. In der Branche wird deutschlandweit mit einem Ansturm gerechnet, sobald es überall Grünes Licht gibt. Beim Punkt freie Plätze kann schnell die Übersicht verloren gehen. Darum wird verstärkt auf das Internet gesetzt.

Von Christian Ziems 17.05.2021, 10:00
Ein derzeit geschlossenes Vereinsheim und viel Ruhe bei den Dauercampern auf der anderen Seite der kleinen Straße: Dies könnte sich ändern, sobald die Inzidenz beständig fünf Werktage unter 100 liegt.
Ein derzeit geschlossenes Vereinsheim und viel Ruhe bei den Dauercampern auf der anderen Seite der kleinen Straße: Dies könnte sich ändern, sobald die Inzidenz beständig fünf Werktage unter 100 liegt. Foto: Christian Ziems

Arendsee - Mit einem neuen System soll die Verfügbarkeit von Stellplätzen für Camper übersichtlicher werden. Das Portal camping.info verweist in einer Pressemitteilung darauf. Bestandteil dieser Internetseite ist auch der Arendsee Campingplatz. Der Betreiber, die Luftkurort Arendsee GmbH, wird dorthin aber keine Infos zu freien Kapazitäten liefern. Dies betonte Sonja Nowak, Interimsgeschäftsführerin der Luftkurort Arendsee GmbH, im Gespräch mit der Volksstimme und erklärte die Hintergründe. Auf dem Markt gibt es unzählige solcher Portale. Die Arendseer GmbH, die zu 100 Prozent der Einheitsgemeinde gehört, pflegt seit Jahren eine digitale Zusammenarbeit mit dem ADAC sowie der dazugehörigen Internetseite www.pincamp.de.

Dabei soll es auch bleiben. Denn so etwas ist für Unternehmen nicht kostenlos, Prozente am durch die Portale erzeugten Umsatz, sind fällig. Darum konzentriert sich die GmbH weiter auf die vorhandene Teamarbeit. Interessierte Camper können trotzdem digital erfahren, ob auf dem Arendseer Platz noch was frei ist. Dabei geht es vor allem um die 150 Stellflächen für einen kurzzeitigen Aufenthalt. Interessierte sollen künftig über das genannte Online Portal des ADAC auf dem Laufenden gehalten werden. Auch dort geht bald ein System zum Abrufen der Verfügbarkeit an den Start. Der Luftkurort ist mit dabei. Um Unsicherheiten zu vermeiden aber erst, sobald ein Übernachten für touristische Zwecke im Altmarkkreis Salzwedel wieder erlaubt ist. Grundvoraussetzung dafür ist eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 100.

Nerven liegen teilweise blank

So lange bleibt der Campingplatz zwischen Harper Weg und Lindenstraße verwaist. Allerdings nicht komplett. Dauercamper dürfen tagsüber weiterhin vor Ort sein, um an ihren Unterkünften zu arbeiten. Allerdings sind touristische Zwecke auf dem Grundstück weiterhin komplett tabu. Die Mehrzahl hält sich daran. Aber es gibt auch Ausnahmen und hitzige Gespräche zwischen den Gästen sowie Mitarbeitern der Luftkurort Arendsee GmbH. „Die Nerven liegen teilweise blank. Und das nicht nur bei den Campern. Wir haben Corona schließlich auch nicht zu verantworten“, so Sonja Nowak. Zumal der Grat zwischen Arbeit und Erholung manchmal schmal ist. Wer ein paar Stunden an seinem Domizil gewerkelt hat, möchte direkt danach gerne mal im Campingstuhl Platz nehmen und zum Beispiel ein Bier trinken. Hinzu kommt: Während am Harper Weg die strengen Regeln auch kontrolliert und umgesetzt werden, sieht es ein paar Kilometer anders aus. Wer regelmäßig auf der Straße zwischen Arendsee und Schrampe unterwegs ist, entdeckt auf dem Parkplatz kurz vor dem Dorfeingang immer wieder Camper mit Wohnmobilen. Das Gelände war jüngst auch Thema kommunalpolitischer Diskussionen. Es wurde überlegt, für das Abstellen von Fahrzeugen Gebühren zu verlangen. Doch danach sieht es derzeit nicht aus. Eine Begründung, die Idee wieder zu verwerfen: Die Verwaltung könne es personell nicht leisten, dort zu kontrollieren. Und somit bleibt dieses kommunale Gelände wohl auch in Zukunft ein kostenfreies Domizil von Campern.

Hoffnungsvolle Blicke in Richtung Pfingsten

Am Harper Weg laufen die Vorbereitungen, bald wieder einen offiziellen und geregelten Betrieb gewährleisten zu können. Sollte es ein Okay von den Behörden geben, könnte sofort gestartet werden. Es gibt die Hoffnung: Am kommenden Pfingstwochenende könnte es vielleicht soweit sein. Das aus dem Jahr 2020 vorhandene Hygienekonzept ließe sich ohne Probleme auch in dieser Saison umsetzen.