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Freilichtmuseum „Tatti“ versteckt sich als Sechste

Die Sandsteinfigur „Tatti mit der Puppe“ ist ab dieser Saison im Freilichtmuseum Diesdorf zu entdecken.

Von Anke Pelczarski 05.03.2020, 14:00

Diesdorf l „Das ist wie Heimkommen. Ich habe Diesdorf schon etwas vermisst“: Diese Worte kommen Rebekka Rauschhardt aus tiefem Herzen. Die Künstlerin aus Halle/Saale hat das Freilichtmuseum, seine Mitarbeiter und viele Einwohner schätzen gelernt, als sie hier von Oktober 2017 bis September 2018 ein Heimatstipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt absolvieren durfte. In Diesdorf hat sie sich mit dem Projekt „1 2 3 4 Eckstein ... wir kommen“ beschäftigt, auch Grundschüler ins Versteckspiel mit einbezogen. Fünf Sandsteinskulpturen zum Thema sind entstanden, als Dauerleihgaben im einzigen volkskundlichen Freilichtmuseum des Landes zu sehen. Nummer sechs, „Tatti mit der Puppe“, gehört jetzt zur Sammlung. Den Ankauf haben Fördergelder der Sparkasse Altmark West und der Kunststiftung ermöglicht, aber auch Eigenmittel des Altmarkkreises.

Stiftungsdirektorin Manon Bursian lobt, dass es in Diesdorf gelungen sei, moderne Kunst mit Geschichte zu vereinen. „Ich wünsche mir sehr, dass das Heimatgefühl hier noch mehr erstarkt und sich etwas entwickelt, das die Region dauerhaft nach vorn bringt“, sagt sie.

Die Präsentation von „Tatti“ verbindet Landrat Michael Ziche mit dem Blick auf das 2020er Angebot im Freilichtmuseum. Er verweist darauf, dass der Bürgerpreis am Pfingstsonntag zum zweiten Mal auf dem historischen Areal verliehen wird. Der Kreissieger des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ werde am 30. August während der Historischen Kartoffelernte gekürt. Voller Vorfreude blickt der Landrat auf den 3. Oktober: Denn an diesem Tag werde hier 30 Jahre Deutsche Einheit gefeiert. „Im Altmarkkreis gab es knapp 132 Kilometer innerdeutsche Grenze. Das ist der längste Anteil eines Kreises“, berichtet Michael Ziche. Im Museum werde es einen ökumenischen Gottesdienst und einen Festakt geben: in der Kapelle Klein Chüden, die demnächst hier aufgebaut werden solle. Durch Fördergelder der Europäischen Union sei es möglich, diese ins Museumsdorf umzusetzen. „Eine Kirche fehlte uns hier bislang“, fügt er hinzu. Nebenan werde ein Pfarrgarten entstehen, in dem alte regionale Kulturpflanzen und Obstsorten wachsen sollen, die heute als exotisch gelten.