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Geschichte unter Wasser

28.11.2011, 04:38

Der mittelalterliche Lastkahn, Prahm genannt, ist neben dem Einbaum und dem Fischzaun einer der wichtigsten archäologischen Funde im Arendsee. Über die Suche nach weiteren Booten, die Bedeutung für die Geschichte des Klosters und mehr sprach Helga Räßler für die Volksstimme mit Dr. Rosemarie Leineweber.

Volksstimme: Woher wissen Sie von zwei weiteren kleinen Prahmen?

Rosemarie Leinweber: Von den Arendseer Tauchern Hans-Henning und Hartmut Schindler. Sie hatten bereits 1994 den ersten Lastkahn zirka 200 Meter vom Ufer des Klosters entdeckt. Und danach sichteten sie die beiden Objekte im Umfeld, denen wir jetzt auf der Spur sind.

Volksstimme: Was ist so spannend an den Kähnen?

R. Leineweber: Schon mit dem ersten Prahm bekamen wir Aufschluss über die Klostergeschichte. Denn der Lastkahn wurde zur Beförderung von Waren auf dem Verkehrsweg über den See genutzt. Die Datierung mittels Holzplanken auf das Mittelalter lieferte uns den Nachweis. Weitere Untersuchungen hatten uns darauf gestoßen, dass die Anlegestelle an der Kaskade damals auch schon genutzt wurde. Weitere Kähne, so wir sie finden, untermauern das und machen die archäologische Klostergeschichte rund.

Volksstimme: Wie sind sie auf die Ostseetaucher gekommen?

R. Leineweber: Mit Harald Lübke arbeitete ich schon 2004 bei der Bergung des Einbaums zusammen, er gab Unterstützung vom Landesamt für Archäologie Mecklenburg-Vorpommern Schwerin. Jetzt ist er beim Zentrum für baltische und skandinavische Archäologie in Schleswig und hilft uns als einer der engagierten Ostseetaucher in seiner Freizeit.