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Viertes Oldtimertreffen lockte Neugierige nach Bornsen / 53 gut erhaltene Fahrzeuge mit dabei Goldpaar erhält wiederbelebtes Motorrad zum Fest

Von Anke Pelczarski 21.08.2012, 05:21

Das vierte Oldtimertreffen lockte am Sonntag unzählige Interessenten nach Bornsen. Die einen zeigten ihre alte Technik, die anderen wollten mehr darüber wissen.

Bornsen l Gisela Bode aus Abbendorf strahlt übers ganze Gesicht, als sie in Bornsen vom Beifahrersitz der 350er BK absteigt. Denn mit dem Motorrad, das ihr Mann Dietrich Anfang der 1960er Jahre kaufte, ist eine besondere Geschichte verbunden. "Wir sind mit ihm viel unterwegs gewesen, auch in Arendsee zum Baden. Doch dann kamen unsere drei Kinder - und das Motorrad bot nicht genügend Platz für alle", erinnert sich die 69-Jährige. Also nahm ihr Mann das Zweirad auseinander, lagerte die Teile in der Scheune. "Über Jahre habe ich geredet, dass er unsere BK wieder zum Leben erwecken solle. Doch dabei blieb es", sagt Gisela Bode. Vor zwei Jahren habe Sohn Peter heimlich die Teile abtransportiert. Denn er hatte die Idee, die Maschine wieder aufzubauen. Unterstützung bekam er durch Wolfgang Riebenstahl aus Salzwedel, der sich des Zweirades annahm. "Am 3. August hatten wir goldene Hochzeit. Als besonderes Geschenk gab es die BK. Und sie fährt sogar wieder", jubelt die Abbendorferin. Die erste Spritztour führte übrigens an den Arendsee - wie früher. Froh sei sie darüber, dass am Schutzblech und Tank noch die Spuren der Zeit zu sehen seien. Denn diese Teile seien nicht lackiert worden - das habe der Sohn so in Auftrag gegeben. Ein Helm sei noch original, den anderen habe sie sich von ihrem Bruder Horst Panzer aus Lagendorf geborgt. In Bornsen lernte das Paar - Dietrich Bode stammt aus diesem Ort - auch den "Aufbauer" ihres Motorrades kennen.

Aber auch die anderen Oldtimer zogen die Blicke auf sich. "53 Fahrzeuge waren da, so viel wie noch nie", freute sich Katrin Prang, die das Treffen gemeinsam mit Rüdiger Lüthe, Ilona Dede, Mayk und Cordy Schaffrin, David Müller sowie André und Claudia Prang organisiert hat. René Ziebell aus Jübar habe die Springburg gestiftet, Henning Peters aus Heide Pokale und Medaillen, Hein-Uwe Meyer aus Molmke die Strohballen für die Tische. Die Gemeinde Jübar habe eine kleine Unterstützung zugegeben. Die Frauen vom Bornsener Hundeverein hätten mit zugepackt, Jugendliche aus dem Ort im Saal einen Flohmarktstand aufgebaut. "Sonst wäre solch eine Veranstaltung nicht machbar", bedankte sie sich bei den Helfern. Erstmals gab es als Dank für die Aussteller auch ein Frühstück. Denn diese seien das Wichtigste an einem Oldtimertreffen.

Viele der "Schrauber" kommen gern. "Weil wir in der Nähe wohnen und das Treffen dazugehört", sagte Heiko Schröder aus Stöckheim, der mit Tochter Alicia und einem Traktor Triumph 39 angereist ist. Diesen besitze er seit 1992. Waldemar Peters aus Wüllmersen, der bald 80 wird, brachte einen Farmall, Baujahr 1955, mit. "Derzeit mache ich einen Traktor Primus für meinen Urenkel zurecht", erzählte er. Andreas Dreyer aus Salzwedel präsentierte stolz seinen 11 PS Deutz, Baujahr 1939. Wieder mit dabei waren Mitglieder des Oldtimer-Clubs Ohretal Zasenbeck. Das Faszinierende an der alten Technik? "Weil man da selbst noch was machen kann", meinte stellvertretend Frank Bernau aus Wittingen. Zum fünften Treffen im nächsten Jahr kommen sie gern wieder.