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Stadt vergab Auftrag zur Wandgestaltung / Stilles Örtchen wird zum Kunstobjekt Graffiti-Künstler verschönern Toilette

Von Helga Räßler 02.08.2013, 03:08

Aus dem unscheinbaren Toilettenhäuschen in Arendsee wird ein Kunstobjekt. Drei junge Männer aus Arendsee und Salzwedel gestalten die Öffentliche im Auftrag der Stadt um. Motive von Wasser und Segelbooten kommen an die Wände.

Arendsee l Es ist die erste Gemeinschaftsaktion des Trios, das gestern in Arendsee mit der Wandgestaltung am öffentlichen Toilettenhäuschen hinter dem Rathaus begann: Unter der Regie von Lars Christian Claas, dessen Farbkraftgesellschaft in Salzwedel den Auftrag von der Stadt bekam, haben sich die Graffitikünstler gestern an die Arbeit gemacht.

"Zuerst haben wir aber digitale Varianten am Computer entworfen, um uns ein Bild über die Motive zu machen", erklärte Julian Korth aus Arend- see, der übrigens Industriedesign in Magdeburg studiert und gerade Ferien hat. Er sprayt professionell seit zirka sechs Jahren seine Farben auf zugelassene Wände auch in Salzwedel und Stendal.

"Hier in Arendsee hat uns die Stadt bei der Motivauswahl völlig freie Hand gelassen", sagte Lars Christian Claas, der gerade mit dem Dritten im Bunde, Martin Clahs, eintraf. Einstimmig sei aber die Wahl auf Arendsee-typische Wasserbilder gefallen. So soll an der Front zur Straße hin Blau überwiegen. Auf den Wellen sind Segelboote schon als Skizzen erkennbar.

Auf der anderen Hausseite hat die Grafik auf einem orange Grundierungsfarbton Vorrang. Dort prangen nach der Fertigstellung das Stadtwappen und ein Schriftzug, der auf den Verwendungszweck des kleinen Objekts hinweist: Toilette.

"Diese haben wir Anfang des Jahres mit Leader-Fördermitteln umfassend saniert und modern ausgestattet", sagte Bürgermeister Norman Klebe. Der Stadtrat habe sich dann entschlossen, die Außenwandbemalung einmal ganz anders aussehen zu lassen. "Um kahle Wände nicht wilden Schmierern als Betätigungsfeld zu überlassen, haben wir Profis beauftragt", erklärte er. Die Wahl sei auf die Salzwedeler Firma gefallen, die nun die Aktion mit den drei Profisprayern durchziehe.

Sie verwenden Spezialfarbe zum Sprühen, die wasserfest, UV-beständig, hochdeckend und gegen Hitze und Kälte unempfindlich ist. Um die neuen Türen, Fenster und Fallrohre vor der Farbe zu schützen, waren diese vor Arbeitsbeginn sorgfältig abgeklebt worden.

Es ist bereits das fünfte Objekt, das in der Stadt für Graffitikunst zur Verfügung steht. Auch das Trafohäuschen in der Salzwedeler Straße, eine Halle in der Gestiener Straße, der "Gustav-Nagel- Giebel" an einem Privathaus in der Töbelmannstraße und die Kegelhallenwand sind auf diese kunstvolle Art verschönert worden. "Wer weitere Vorschläge hat, kann sich melden", so Klebe.