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Grundschulen Vom Chat bis zur Lernplattform

Wie werden die Grundschüler in der Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf mit Lernstoff versorgt? Die Volksstimme fragte nach.

Von Anke Pelczarski 01.05.2020, 04:00

Beetzendorf-Diesdorf l „Für die Erst- und Zweitklässler teilen wir Arbeitskarten aus. Diese holen die Eltern ab oder wir verteilen sie“, sagt Kathrin Vorpahl, Leiterin der Grundschule Kuhfelde. Durch die Einstern-Materialien, die in diesen beiden Stufen genutzt würden, lasse sich gut nachvollziehen, wie beispielsweise neue Buchstaben geschrieben werden.

Anne Gräning, Klassenlehrerin der dritten Klasse, nutze eine Plattform im Internet und hat dort eine Seite erstellt. „Diese sieht aus wie ein Tafelbild. Da stehen dann die Aufgaben für die einzelnen Fächer drauf“, beschreibt sie. Das komme gut an. Die Viertklässler würden Zettel erhalten, auf denen stehe, was abgearbeitet werden solle. Nachfragen gebe es unter anderem über Chats, wenn etwas nicht verstanden worden sei.

„Wir haben einen super Zuspruch von den Eltern, die gut mitziehen“, bedankt sich die Schulleiterin. Ab Montag würden die 13 Viertklässler (insgesamt gibt es 60 Schüler) zum Lernen kommen. Die Tische seien mit genügend Abstand vorbereitet. Auch der Weg im Flur sei vorgegeben. „Wir empfehlen, eine Maske zu tragen, damit man sich schützt“, sagt Kathrin Vorpahl. Die Corona-Pandemie zeige auf, dass eine Homepage für die Schule dringend notwendig sei. „Daran wollen wir jetzt arbeiten“, blickt sie voraus.

Auch die Apenburger Grundschule hat noch keine eigene Internetseite. „Da sind wir jetzt dran“, sagt die leitende Lehrkraft Sylvia Milde. In der Schule gebe es derzeit nur einen Lehrerrechner. Und auch das Netz sei nicht sehr leistungsstark. „Wir haben aber von der VG die Information bekommen, dass wir in diesem Jahr ein digitales Klassenzimmer erhalten sollen“, berichtet sie.

Derzeit würden die Aufgaben per Päckchen zu den 75 Grundschülern gebracht. Die Eltern helfen beim Verteilen, lobt sie. Der Kontakt werde über WhatsApp-Chats gehalten. „Die Klassenlehrer haben angeboten, Fragen per Telefon zu beantworten. Das ist wenig genutzt worden“, berichtet Sylvia Milde. Für die 20 Viertklässler sei alles vorbereitet. „Wir werden sie in zwei Gruppen aufteilen, um den nötigen Abstand zu haben“, erklärt sie. Die Schule sehe „schön bunt“ aus: Rot sei der Hinweg im Flur markiert, blau der Rückweg. An den Türen seien Merkzettel angebracht, was alles zu beachten sei. „Wir hatten heute schon viele Anfragen, wie es funktionieren wird. Die Elterninformation wird am Donnerstag verteilt“, sagt Sylvia Milde am Mittwoch. Auf eine Maskenpflicht werde verzichtet. Die Eltern sollten die Entscheidung selbst treffen. „Wir Kollegen schützen uns, so gut es geht“, fügt sie hinzu.

„Wir halten den Kontakt über unsere Homepage“, berichtet Doritt Bock, Leiterin der Diesdorfer Grundschule. Dort würden die Klassenlehrer den Wochenplan für Deutsch und Mathematik einstellen. „Das Einführen der Buchstaben in der ersten Klasse gestaltet sich schon etwas schwieriger. Das versuchen wir, über eine WhatsApp-Gruppe zu lösen“, sagt sie. Klassenlehrerin Petra Philipp verschicke Videos, in denen zu sehen sei, wie geschrieben werden solle. Das funktioniere gut. „Ich denke, wir haben den Kontakt mit den Elternhäusern vernünftig geregelt. Wir machen das, was wir können“, schätzt Bock ein.

40 der 136 Grundschüler kehren am Montag in die Schule zurück. „Wir haben alles so vorbereitet, dass wir die Viertklässler in vier Gruppen unterrichten, in den größten Räumen, die wir haben“, blickt die Schulleiterin voraus. Nachmittags-Unterricht sei aufgrund des Schulbus-Taktes nicht möglich, fügt sie hinzu.

Auch in der Beetzendorfer Grundschule klappt die Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Eltern und Schülern beim sogenannten „Homeschooling“ (Heimunterricht) nach Einschätzung von Katrin Wallwitz gut. Die Beetzendorferin, die derzeit Schulleiterin Desireé Eggers vertritt, berichtet, dass jeder Klassenleiter Kontakt zu einem Elternvertreter hält. Letzterer fungiere als Verteiler und gebe die Materialien für die Schüler auf den verschiedensten Wegen weiter. „Die Eltern erhalten sowohl die Aufgaben, die sich auf die Festigung des alten und die Vermittlung neuen Stoffs beziehen, als auch die Lösungsblätter“, erklärt Wallwitz. Mit den Schülern, die Probleme bei der Bewältigung der Aufgaben haben, werde auch schon mal telefoniert.

Auf die Rückkehr der Viertklässler an ihre Schule am Montag freue man sich schon sehr. „Wir sind darauf auch gut vorbereitet“, schätzt Wallwitz ein. So würden die Schüler auf drei Klassenräume verteilt, um die Abstände zu wahren, und umschichtig von den Lehrern unterrichtet. Für jedes Kind stehe ein separater Tisch bereit. Es gibt versetzte Pausen, die Toiletten dürfen nur einzeln betreten werden, und auch das Hygienekonzept werde strikt eingehalten.

In der Jübarer Grundschule setzt man bei der Übermittlung von Aufgaben an die Schüler auf die vom Land zur Verfügung gestellte Lernplattform „Emucloud“. „Die Lehrer stellen dort Arbeitsblätter online, für jede Klasse gibt es ein separates Passwort“, erklärt Schulleiterin Adina Borchert. Eltern, die nicht die Möglichkeit haben, die Aufgaben auszudrucken, können sich diese in der Schule abholen. Eine Klasse kommuniziere über eine WhatsApp-Gruppe, zudem stünden Lehrer telefonisch für Nachfragen bereit.

Auf die Viertklässler ist man auch in Jübar bestens vorbereitet. „Sie werden in zwei Gruppen geteilt, die abwechselnd tageweise unterrichtet werden“, so Borchert. Das wolle man zunächst bis zu den Pfingstferien so beibehalten. Auch hier seien die Klassenräume so vorbereitet worden, dass die Abstände eingehalten werden können. Viertklässler und Notbetreuungsgruppe erhalten unterschiedliche Pausenzeiten, Toilettengänge sind nur einzeln während des Unterrichts möglich, und auf die Hygieneregeln wird strikt geachtet. „Wir haben in den Klassenräumen Waschbecken, Papierhandtücher und Seife“, berichtet die Schulleiterin. Auch Desinfektionsmittel stehe zur Verfügung. Damit soll unter anderem einmal täglich die Oberfläche der Tische gründlich gereinigt werden.