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Immobilien Gute Zeit für Häuslebauer

In Salzwedel und Umgebung bestehen für junge Familien nach wie vor gute Bedingungen, sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen

Von Antje Mewes 09.04.2019, 15:09

Salzwedel l Von einem brummenden Immobilienmarkt, wie in Magdeburg, Halle oder im Bördekreis, kann in der Westaltmark nicht die Rede sein, aber dennoch gibt es auch hier einen leichten Aufschwung, schätzt Robert Vesely, Regionalvorsitzender des Immobilienverbandes Mitte-Ost ein. Das liege maßgeblich daran, dass junge Familien Eigenheime bauen oder Häuser nebst Grundstücken kaufen. Aufgrund der erhöhten Nachfrage sind die Preise gestiegen. Allerdings auf einem niedrigen Niveau. Vesely vergleicht: „In Wolfsburg kosten Häuser gleicher Güte etwa das Doppelte wie in Salzwedel.“ Die Kaufpreise für Baugrundstücke haben 2018 im Vergleich zum Vorjahr um moderate 4,1 Prozent erhöht, auf durchschnittlich 25 Euro je Quadratmeter für den gesamten Altmarkkreis.

Was auf den ersten Blick für alle, die sich Wohneigentum schaffen wollen, gut klingt, hat auch seine Schattenseite. Und die ist der Wiederverkaufswert in einer strukturschwachen Gegend, fernab von Autobahnen und gut ausgebauten Zubringerstraßen. So berichtete ein Häuslebauer im Volksstimmegespräch, dass er Schwierigkeiten hatte, eine Bank zu finden, die ihm aus genau diesem Grund sein Vorhaben finanziert. Dennoch sollte sich niemand davon abschrecken lassen, sich seinen Traum von den eigenen vier Wänden in und um Salzwedel zu erfüllen. Mit dem Ausbau Autobahnen 14 und 39 sowie der B 190 n als Verbindungsstraße könnte sich diese Situation verbessern, schätzte er ein. Diese Infrastrukturmaßnahmen sollten viel energischer vorangetrieben werden.

In den Baugebieten im Stadtgebiet sind derzeit insgesamt 26 voll erschlossene Eigenheim-Grundstücke zu haben. 22 nördlich der Arendseer Straße und jeweils zwei an der Braunschweiger Straße/Sienauer Weg und Winckelmannstraße/Ludwig-Frank-Straße. Die Preise schwanken abhängig von der Lage zwischen knapp 31 bis 37 Euro. In Chüttlitz bietet das neu von einem privaten Investor erschlossene Wohngebiet „Stadtfeld“ 24 Bauplätze. Momentan plane die Stadt nicht, weitere Baugebiete auszuweisen, erklärt Pressesprecher Andreas Köhler.

Auch für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser mussten Käufer mehr ausgeben. 2018 kosteten sie durchschnittlich 93 246 Euro, 2017 noch 85  635 Euro. Die meisten Käufe wurden allerdings im unteren Preissegment bis 50 000 Euro registriert, informiert Vesely. Bei Wohnungseigentum ist der Kaufpreis nur minimal gestiegen: Von 54  500 auf 55  000 Euro. 40 Prozent aller Eigentumswohnungen kosten dabei bis 50  000 Euro, 60 Prozent bis 100  000 Euro.

Von den Mieten, die in der Region üblich sind, können Großstädter nur träumen. In Salzwedel beträgt die Nettokaltmiete vier bis fünf Euro bei einem mittlerem Wohnwert. Der besteht etwa in gemischt bebauten Wohnanlagen mit normaler verkehrsmäßiger Erschließung. Zwischen 5 bis 7,50 Euro je Quadratmeter Kaltmeite sind für höherwertige Wohnungen fällig, informiert der Immobilienfachmann.

In der Westaltmark waren 2018 nur 2,6 Prozent aller erfassten Käufe auf dem Markt des Wohneigentums festzustellen. Ein Drittel der insgesamt im Altmarkkreis registrierten Ankäufe erfolgte für Flächen der Land- und Forstwirtschaft. Das ist mehr als in anderen Landkreisen, in denen der Anteil zwischen 10 und 20 Prozent liegt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr kreisweit 84,1 Millionen Euro am Grundstücksmarkt umgesetzt, 21,5 Prozent weniger als im Vorjahr. „Der Anteil am Landesumsatz beträgt sogar nur 2,5 Prozent“, erklärt der Immobilienfachmann.