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Tourismus In Arendsee sollen Ferienwohnungen, ein Hotel und eine Aussichtsplattform entstehen

Die Bauvorhaben auf dem Arendseer Waldheimareal sind seit 2018 Thema. In diesem Jahr soll mit Ferien- sowie Eigentumswohnungen begonnen werden. Bis 2024 sollen auch ein Hotel sowie eine Aussichtsplattform fertig sein.

Von Christian Ziems 11.05.2021, 08:23
Ein Regenbogen über dem Waldheimareal. Dieses ist seit Jahrzehnten nicht nur mit ehrgeizigen Plänen, sondern auch mit Hoffnungen verbunden. In diesem Jahr soll mit dem Bau von Ferien- und Eigentumswohnungen begonnen werden.
Ein Regenbogen über dem Waldheimareal. Dieses ist seit Jahrzehnten nicht nur mit ehrgeizigen Plänen, sondern auch mit Hoffnungen verbunden. In diesem Jahr soll mit dem Bau von Ferien- und Eigentumswohnungen begonnen werden. Foto: Christian Ziems

Arendsee

Es ist ein langwieriges Verfahren mit viel Öffentlichkeit und ist seit 2018 immer wieder Diskussionsthema: Die aktuellen Pläne für das Waldheim-Resort können im Internet unter www.stadt-arendsee.de (Bürgerinformationssystem, Stadtrat) abgerufen werden. Die Stadträte befassen sich am 18. Mai damit. Konkret geht es um den Bebauungsplan sowie um Änderungen beim Flächennutzungsplan. Dahinter verbergen sich etliche Details, die über 100 Seiten umfassen.

Grundsätzlich ist folgendes geplant: Das „Waldheim Resort - Spa & Living am Arendsee“ soll ein zweigeschossiges Hotel mit drittem Staffelgeschoss (etwa 60 Zimmer), sowie drei freistehende zweigeschossige Gebäude und vier viergeschossige Objekte mit insgesamt etwa 92 Wohnungen enthalten. Hinzu komme eine Aussichtsplattform, die sich teilweise über den Seeweg erstreckt. Das Gelände gehört der SP Baugesellschaft mbH & Co. KG. Die Investoren Matthias Pawlas und Dirk Stehr hatten mehrfach betont, 2021 zunächst mit dem Bau der Wohnungen beginnen zu wollen.

Anregungen zur geplanten Plattform

Während des aktuellen planerischen und bürokratischen Prozesses konnte sich auch die Öffentlichkeit zu Wort melden. Zwei Interessierte haben sich im Rathaus die Pläne angeschaut. Darunter ein Berliner, der Bedenken mit Blick auf die Aussichtsplattform hat. Seiner Ansicht nach sollte der Seeweg durch diese Konstruktion nicht überdacht werden. Ein Planungsbüro hat diesen Hinweis näher beleuchtet. Ergebnis: An der Aussichtsplattform soll festhalten werden. Vor allem deshalb, weil es sich um einen touristischen Höhepunkt, der für alle Interessierten frei zugänglich sein werde, handelt. Ökologische Bedenken gebe es nicht. Der Berliner hatte befürchtet, unter die Plattform könnte kein Regenwasser mehr gelangen. Doch die Konstruktion ist sehr schmal, darum gebe es dieses Problem nicht.

Die untere Wasserbehörde hat sich ebenfalls genauer mit der Plattform befasst. Wie in dieser Stellungnahme zu lesen ist, müssen mögliche Auswirkungen auf den Arendsee im Umweltbericht dargestellt werden. Ingenieure haben sich damit bereits beschäftigt, derzeit werde an der Genehmigungsplanung gearbeitet, heißt es seitens des beauftragten Planungsbüros.

Naturschützer melden sich zu Wort

In den Unterlagen sind auch Stellungnahmen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) enthalten. Die Naturschützer haben acht Punkte aufgegriffen und damit im Vergleich zu den anderen Beteiligten sehr viel. So wird unter anderem befürchtet: Hotelfeiern im Freien könnten für die Tierwelt störend sein, da der Lärmpegel zu groß sei. Dies sieht das Planungsbüro anders und verweist auch auf die Kreis-Naturschutzbehörde. Von dieser gab es zu diesem Punkt keine kritische Stellungnahme.

Der Stadtrat befasst sich am 18. Mai nicht nur mit dem umfangreichen Papierwerk, sondern nichtöffentlich auch mit Grundstücksverkäufen im Bereich des Waldheims. Dabei geht es unter auch um die benötigte Erschließungsstraße. Auf dem gesamten Areal sollen bis 2024 insgesamt rund 30 Millionen Euro verbaut werden. Dort stand einst ein großes Ferienheim mit dem Namen Waldheim. Zu DDR-Zeiten machten dort jährlich rund 8000 Menschen Urlaub. 1994 war Schluss, die einst kommunalen Gebäude verfielen. Die Investoren beauftragten eine Firma mit dem Abriss, der seit einigen Monaten abgeschlossen ist. Für die geplanten Wohnungen gibt es bereits einige Reservierungen (46 Prozent). Und für das vorgesehene Hotel haben sich ebenfalls Interessenten gemeldet.