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Jeetzer Mühlenverein blickt auf 20-jähriges Bestehen zurück In Eigenleistung das Wahrzeichen erhalten

Von Christin Käther 23.08.2014, 03:18

Die Bockwindmühle ist das Wahrzeichen von Jeetze. Seit 20 Jahren kümmert sich ein gemeinnütziger Verein um ihren Erhalt. Ihr Bestehen wollen die Mitglieder zum Tag des offenen Denkmals feiern.

Jeetze l Wer aus Richtung Güssefeld in den Ort Jeetze reinfährt, dem fällt als Erstes die historische Bockwindmühle auf dem Hügel auf. Besonders nachts ist sie unübersehbar, wenn sie in orangefarbenes Licht getaucht ist. Die Mühle ist das Wahrzeichen von Jeetze. Und der ganze Stolz des Vereins, der sich um deren Erhalt kümmert. In diesem Jahr wird der Jeetzer Mühlenverein 20 Jahre alt. Und das wollen die Mitglieder am 13. und 14. September feiern.

Der Verein hat sich 1994 gegründet. Damals war es eine Gruppe von Jeetzern, die sich um das Bauwerk sorgte und es wieder auf Vordermann bringen wollte. Denn die Mühle sei in einem erbärmlichen Zustand gewesen, erinnert sich Gründungsmitglied und Vorsitzender Wilfried Krüger. Am 22. November 1994 fand die Gründungsversammlung statt. 17 Mitglieder zählte der Verein zu der Zeit. Gegenwärtig sind es 67. Sie kommen nicht nur aus Jeetze, sondern verteilen sich über das gesamte Bundesgebiet. Bis zum Jahr 2000 war Wilhelm Sasse der Vorsitzende. Heute ist er der Ehrenvorsitzende.

Das Ziel des Vereins ist es, die Mühle in ihrer ursprünglichen Bauweise zu erhalten. So wurde das Innere saniert und originalgetreu wiederhergestellt. In Eigenleistung versuchen die Mitglieder, die Instandsetzungsarbeiten selbst auszuführen. Was die Spezialarbeiten angeht, kümmert sich seit Jahren eine Zimmerei aus Bismark darum. Beispielsweise sorgte sie dafür, dass die Flügel, die noch zu DDR-Zeiten ausgetauscht wurden, einen elektrischen Antrieb erhielten. So können sie sich auch ohne Wind drehen, was vor allem bei Schauvorführungen von Vorteil ist.

Die Bockwindmühle, Baujahr 1834, steht unter Denkmalschutz und ist Eigentum der Einheitsgemeinde Stadt Kalbe. Allerdings entstehen der Gemeinde keinerlei Kosten bei der Unterhaltung, informiert Wilfried Krüger. Einzig der Verein kümmere sich darum - mit Hilfe von Sponsorengeldern, Mitgliedsbeiträgen und Spenden von Besuchern. Und die würden sich von Jahr zu Jahr häufen, wenn die Mühle am Mühlentag zu Pfingsten und am Tag des offenen Denkmals öffnet. Auch private Führungen werden immer häufiger angefragt.

So können interessierte Gäste die Mühle wieder am Sonntag, 14. September, besichtigen. Von 12 bis 17 Uhr bietet der Verein fachkundige Führungen an. Höhepunkt soll in diesem Jahr die Vorführung der historischen Dreschmaschine sein. Dort wird das Getreide gedroschen, das der Mühlenverein vor wenigen Wochen auf einem nahegelegenen Feld geerntet hatte (Volksstimme berichtete). Dazu hatte er alte Erntemaschinen eingesetzt und alles von Hand gemacht. Für die Besucher gibt es an diesem Tag Kaffee, Kuchen, Soljanka und Bockwurst.

Für die Vereinsmitglieder ist am Freitag, 13. September, ein interner Festakt geplant. Ab 18 Uhr gibt es in Krügers kleiner Kneipe eine Ausstellung mit alten Bildern und Schriftzügen. Wer noch Bilder oder Dokumente besitzt, die mit der Jeetzer Bockwindmühle zu tun haben und sie dem Verein als Leihgabe zur Verfügung stellen möchte, kann sich bei Wilfried Krüger melden.

Mehr dazu unter www.mühlenverein-jeetze.de.