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Festivial In Schrampe mit der Kunst und Natur im Einklang

Aus dem alten Trafoturm wurde ein Domizil für Tiere sowie Kunst. Während Eulen auch im Lockdown ein- und ausflogen, gab es kaum Möglichkeiten, Besucher begrüßen zu können. Dies wird sich nun wieder ändern.

Von Christian Ziems Aktualisiert: 08.09.2021, 16:40
Der KulTurm wird für die Gäste vorbereitet, Künstler ?Frankreichts? griff zum Staubsauger. Anna-Zora Bölke, mit Bente auf dem Arm, öffnete schon mal die Tür.
Der KulTurm wird für die Gäste vorbereitet, Künstler ?Frankreichts? griff zum Staubsauger. Anna-Zora Bölke, mit Bente auf dem Arm, öffnete schon mal die Tür. Foto: C. Ziems

Schrampe - Keramikkunst auf Ästen, wild wachsende Pflanzen und in der Luft Vögel: Der KulTurm in Schrampe ist über die Jahre zu einem Domizil geworden, mit dem mehrere Interessen verknüpft werden können. Anna-Zora Bölke erwarb ihn vor einigen Jahren für 20 Euro vom Energieunternehmen und wohnte damals noch in Kaulitz. Das Bauwerk hatte es ihr angetan. Der Turm sollte abgerissen werden, dies wollte die Künstlerin verhindern. Damals ahnte Anna-Zora Bölke noch nicht, dass sich ihr Lebensmittelpunkt bald komplett in Schrampe befinden wird. Inzwischen wohnt sie mit ihrer Familie im einstigen Kindergarten. Von dort sind es nur ein paar Meter bis zum Turm. Und so machte die Künstlerin aus der einst für die elektrische Versorgung wichtigen Konstruktion einen Anlaufpunkt. Ihre keramischen Werke sind im Innenbereich auf extra angefertigten Regalen zu sehen. Der Platz bleibt in dem Turm, der nur vier mal vier Meter groß ist, beschränkt. Zumal der obere Bereich für Besucher tabu ist. Das Besteigen der Leiter wäre zu gefährlich. Doch unten ist trotzdem genügend Platz, um sozusagen ein künstlerisches Team zu bilden. Neben den Stücken aus Keramik werden beim Festival Wagen & Winnen Fotoarbeiten zu sehen sein. Diese stammen von einem Mann, der nur mit seinem Künstlernamen „Frankreichts“ in Erscheinung treten möchte.

Kunst mit Geldscheinen

Er hat sich das Thema „Gott, Geld, Medien“ ausgesucht. Zu sehen sein werden Arbeiten, für die Geldscheine aus verschiedenen Ländern verwendet werden. Der Künstler lobte das Engagement von Anna-Zora Bölke, die sich weiter für den Turm einsetzt. Davon können sich Besucher am Sonnabend, 11., und Sonntag, 12. September, von jeweils 11 bis 18 Uhr überzeugen.

Wagen & Winnen wird ganz gezielt genutzt, um den Turm einer breiten Öffentlichkeit zeigen zu können. Das war durch die Pandemie in den vergangen Monaten nur sporadisch möglich. Die Besucher werden neben Kunstobjekten jede Menge Natur erleben können. Die Schramperin arbeitet mit dem Naturerbeverein Vissum zusammen. Gemeinsam entstand im oberen Teil des Bauwerks ein Teil für Schleiereulen, Falken und weitere Vögel. Ein Insektenhotel gehört genauso zum Außenbereich wie eine kleine Blühwiese. Davon wünscht sich Anne-Zora Bölke noch mehr in der Region Arendsee. Sie hat zum Beispiel in Baden-Württemberg gesehen: Wildwuchs muss in der Bevölkerung nicht immer negativ gesehen werden. Dies gelingt zum Beispiel, wenn dafür feste Bereiche vorgesehen sind.

Fest steht auch: Anna-Zora Bölke möchte mehr Menschen den Turm, der einfach zu Schrampe gehört, zeigen. Sie präsentiert ihre Gegenstände auch beim Gemeinschaftsprojekt „Die Hansen Bande“ an der Burgstraße in Salzwedel.

Wie sie jüngst herausfand, wurde der Turm bereits 1919 gebaut. Die Möglichkeit, sich näher mit dem Bauwerk zu befassen, haben Gäste am 11. und 12. September. Es gibt in der Region noch weitere Möglichkeiten, während Wagen & Winnen Kunst zu erleben.