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Jahreskonferenz des Netzwerkes Altmark 50plus In Zukunft zunehmende Zahl älterer Arbeitsloser

Von Uta Elste 27.11.2012, 02:24

Perspektive 50plus - das Programm soll die Chancen von Menschen, die älter als 50 Jahre sind, auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Die Erfahrung regionaler Akteure zeigt: Es gibt sowohl Chancen als auch Probleme.

Salzwedel l Der Name ist Programm: Perspektive 50plus beinhaltet Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen. Und davon wird es in den kommenden Jahren mehr geben, machte Georg Rumlich, im Jobcenter des Altmarkkreises zuständig für Markt und Integration, gestern während des Jahrestreffens in Salzwedel deutlich. Vom Jobcenter in der westlichen Altmark werden 7466 Personen im erwerbsfähigen Alter betreut. Davon, so Rumlich weiter, sei jeder Dritte älter als 50 Jahre. In der Regel würden sie mit 63 in die Rente wechseln. In den kommenden Jahren sei in dieser Personengruppe mit mehr Zu- als Abgängen zu rechen. Da gleichzeitig die Gesamtzahl der Kunden des Jobcenters in der Perspektive sinken werde, erhöhe sich daher der prozentuale Anteil der Menschen über 50 Jahre. Für den Landkreis Stendal könne man etwa mit doppelt so hohen Zahlen rechnen, schätzte Rumlich ein. Es werde jedoch auch schwieriger, sie zu integrieren. Rumlich verwies auf fehlende Mobilität, mangelnde Bereitschaft zum Erwerb des Führerscheins und geringe Motivation.

Allerdings sei diese bei älteren Menschen immer noch höher ausgeprägt als bei Jugendlichen, fügte Rumlichs Kollege Steve Kanitz vom Jobcenter des Landkreises Stendal hinzu. Deshalb müssten Betreuungsformen überdacht werden, da der Aufwand steige und die Arbeitslosen Schritt für Schritt an den Arbeitsmarkt wieder herangeführt werden müssen. Umso wichtiger seien daher Netzwerke wie der Beschäftigungspakt innerhalb des Programms Perspektive 50plus. Die sechs Monate, die die Teilnehmer im Programm verbleiben, seien sehr ambitioniert, so seine Einschätzung.

Seit dem Start des Programms des Bundesarbeitsministeriums im Jahr 2005, so Koordinatorin Kristina Wassersleben, seien 2835 Arbeitssuchende aktiviert und knapp 500 integriert worden. Mit positiven Zahlen konnte auch Rolf-Dieter Stöckigt, bei der Zeitarbeitsfirma Randstadt GmbH für Arbeitsmarktprojekte zuständig, aufwarten. Von 800 in den zurückliegenden vier Jahre über die Geschäftsstelle Gardelegen eingestellten Mitarbeiter seien 101 älter als 50 Jahre. Eine Vielzahl seien von den anfordernden Firmen übernommen worden oder fanden selbst andere Arbeitgeber.