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Cyberkriminalität IT-Sicherheit beim Altmarkkreis-Salzwedel im Fokus

Vor wenigen Tagen wurde der erste Cyber-Katastrophenfall in Deutschland ausgelöst. Wie gut ist die Kreisverwaltung in Salzwedel vor einem Hackerangriff geschützt?

Von Malte Schmidt Aktualisiert: 14.07.2021, 05:47
Cyberattacken auf Kommunen oder Verwaltungen nehmen immer mehr zu. Kürzlich traf es die Verwaltung in Anhalt-Bitterfeld. Dort konnte eine Schadsoftware über die Drucker eingeschleust werden.
Cyberattacken auf Kommunen oder Verwaltungen nehmen immer mehr zu. Kürzlich traf es die Verwaltung in Anhalt-Bitterfeld. Dort konnte eine Schadsoftware über die Drucker eingeschleust werden. Symbolfoto: Malte Schmidt

Salzwedel - Kriminelle haben vor einigen Tagen das Computersystem des Landkreises Anhalt-Bitterfeld lahmgelegt. Wie ein Sprecher mitteilte, seien die Mitarbeiter vor Ort für mindestens zwei Wochen handlungsunfähig. Der Landkreis mit rund 157 000 Einwohnern kann deshalb etwa keine Sozial- oder Unterhaltsleistungen mehr auszahlen. Wie viele Monate diese Cyberattacke noch nachwirkt? Ungewiss.

Wie geht die Salzwedeler Kreisverwaltung damit um und was ist dabei besonders wichtig? „Wir legen Wert auf die Umsetzung von vielfältigen technischen und organisatorischen Maßnahmen“, erklärt Kreissprecherin Birgit Eurich auf Anfrage der Volksstimme.

Thema wird sehr ernst genommen

Dazu würden unter anderem Firewall-Lösungen für die Internetsicherheit, eine Anti-Virenschutz- sowie Spamfilter-Lösung, aber auch ein mehrstufiges Backup-System zählen. Hinzu komme, dass die IT-Sicherheit im Altmarkkreis schon immer sehr ernst genommen werde.

Um bei einem erfolgreichen Hackerangriff die IT-Systeme schnellstmöglich wiederherzustellen, werden die Daten im Rahmen eines Konzeptes täglich gesichert.

Auf die Frage, ob die Mitarbeiter des Altmarkkreises bereits in Kontakt mit den Kollegen aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld stehen, entgegnet Birgit Eurich: „Mit Rücksicht auf die aktuelle Arbeitssituation vor Ort wird von seiten der IT-Mitarbeiter erst nach der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit Kontakt zu den Kollegen in Bitterfeld aufgenommen.“

Ein reger Austausch ist angedacht, um selbst aus der Sicherheitslücke der dortigen Verwaltung zu lernen. Dafür sind die IT-Mitarbeiter des Landkreises mit Unterstützung externer Dienstleister zuständig, wie die Kreissprecherin deutlich machte.

„Das Thema IT-Sicherheit ist daher dauerhaft präsent und bedarf fortwährender Aktualisierung. Jährlich werden dafür Haushaltsmittel für die Aktualisierung der Hardware und der Verbesserung der IT-Sicherheit, zum Beispiel E-Mail-Sicherheit oder Antivirenschutz-Programme, geplant und investiert“, so Eurich.

In der Kreisverwaltung in Anhalt-Bitterfeld konnte die Schadsoftware über eine Microsoft-Sicherheitslücke an den Druckern in das System der Verwaltung eindringen.

Wie es von Seiten des Altmarkkreises heißt, werde daher auch die Sicherheit in der Kreisverwaltung in Salzwedel dahingehend genau unter die Lupe genommen, um einen vergleichbaren Vorfall zu vermeiden.