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Liestener feierten am Wochenende das 90-jährige Bestehen des Sportvereines Jens Schulz: "Alle ziehen an einem Strang"

Von Christina Bendigs 02.07.2012, 05:45

Die Mitglieder des Liestener Sportvereines haben am Freitag das 90-jährige Bestehen ihres Vereines gefeiert. Im Festzelt ehrte Vorsitzender Jens Schulz viele Ehrenamtliche mit Blumen.

Liesten l Die Liestener Fußballer haben sich zum 90-jährigen Bestehen des Vereines selbst beschenkt: Nicht nur, dass sie den Kreismeistertitel errangen, sie gewannen auch den Kreispokal. "Liesten ist in aller Munde", bilanzierte Harald Bresch beim 90-jährigen Vereinsgeburtstag am Freitag. Er ist im Verein für die Sponsorenbetreuung zuständig und warb während der Festveranstaltung mit einem Film für die Fußballer. Zur Titelmusik von Dirty Dancing blendete er per Beamer-Projektionen zahlreiche Spiel- und Trainingsszenen ein. Die Fußballer erhielten rote T-Shirts, die an den Erfolg erinnern.

Aber der Erfolg eines Vereines seien nicht nur Punkte und Tore, sondern auch Leute, die sich engagieren und helfen, bekannte der städtische Hauptamtsleiter Matthias Holz in seinem Grußwort. Er gratulierte den Vereinsmitgliedern in Vertretung von Oberbürgermeisterin Sabine Danicke zum langjährigen Bestehen.

Ehrenamtliche gebe es viele, sagte Vereinsvorsitzender Jens Schulz. "Wir können sie nicht alle nach vorn bitten", fuhr er fort. Aber einige von ihnen durften sich dann doch vor dem DJ-Podest einfinden und ein herzliches Dankeschön in Form von Blumen entgegennehmen. Zu ihnen zählten Elke Schulze, "die gute Seele des Vereines", Silke Schulz, die sich im Hintergrund um die Organisation des Ausschankes kümmert, Frank Schulz, "ein Allrounder schlechthin", und Enrico Bastian, der sich für den Fußball engagiert.

Einer, den Jens Schulz ebenfalls vor das Publikum holte, war Bernhard Bierstedt. Auf der Leinwand im Hintergrund war zu diesem Zeitpunkt das neue Eingangsschild zum Waldstadion zu sehen. Bernhard Bierstedt hat das Schild gesponsert. "Wir sind ein Verein, der mit wenig Geld viel Infrastruktur schafft", erinnerte Jens Schulz. Die Umkleidekabinen, die Sportlerklause, der Rasen, der Ausschank, die Tribüne - vieles sei in Eigenregie und mit viel persönlichem Einsatz entstanden. Ein großes Ziel werden die Vereinsmitglieder vielleicht noch im Herbst erreichen - "ein Dach über die Tribüne zu kriegen", sagte Jens Schulz. Dann werden viele der durchschnittlich 140Zuschauer bei Fußballspielen besser geschützt sitzen können.

"Wir haben einen Jungunternehmer zum Präsidenten gemacht"

Neben dem Fußball zeichnet sich der SV Liesten 22 auch durch erfolgreiche Tischtennisspieler aus. Die Mannschaft hatte es den Fußballern bereits im vergangenen Jahr vorgemacht und den Aufstieg in die Landesklasse erreicht, erinnerte Jens Schulz. "Das Herz der Tischtennisabteilung" sei Wolfgang Bobe. Auch ihm dankte Jens Schulz herzlich.

Sich selbst nannte der Vereinsvorsitzende nicht, hielt sich bescheiden im Hintergrund. Sigmar Pätzold holte es am Ende des offiziellen Teiles nach, dem Vorsitzende zu danken. "Wir haben einen Jungunternehmer zum Präsidenten gemacht", sagte Sigmar Pätzold über den vergleichsweise jungen Vereinsvorsitzenden, dem vieles im Verein zu verdanken sei.

Der Sportverein Liesten wurde 1922 gegründet, zu den Gründern zählten unter anderem Mitglieder der Familien Pätzold und Bresch. Nach dem Krieg gründete sich eine Feldhandball-Frauenmannschaft. 1957 wurde der SV Liesten Kreismeister im Fußball. 1972 gründete sich eine neue Kinder-Fußballmannschaft. Ein Mann der ersten Stunde, der dem Fußball seither treu geblieben ist, ist Ingo Schulz, der nach wie vor in der zweiten Mannschaft spielt. Gleichzeitig gründete sich damals auch eine Tischtennismannschaft. Mindestens seit 2002 werde in Liesten erfolgreich Fußball gespielt. Der Verein zählt derzeit 160Mitglieder. "Und alle ziehen an einem Strang", sagte Jens Schulz. Dass Sabine Danicke beim Vereinsbestehen fehlte, verziehen ihr die Sportler, schließlich habe sie Freibier gesponsert. "Sie hat für Liesten etwas über", sagte Jens Schulz und brachte die Gäste im gut besuchten Festzelt zum Lachen, als er darum bat, das Freibier-Fass anzustechen.