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Anja und Andy Wernecke schaffen am Apenburger Bad eine Freizeitanlage Jetzt muss nur der Badebetrieb weitergehen

Von Walter Mogk 11.05.2013, 03:20

Anja und Andy Wernecke haben die Bungalowsiedlung, den Campingplatz und den Kiosk am Apenburger Waldbad übernommen. Ihr Projekt "SunshineCamp Apenburg" steht und fällt mit dem Erhalt der Badeeinrichtung.

Apenburg l Hoffen und Bangen ist in Apenburg seit Monaten an der Tagesordnung, seit feststeht, dass die Verbandsgemeinde das Waldbad in die Trägerschaft der Gemeinde zurückgeben und selbst nicht wieder öffnen will. Noch hat der Apenburg-Winterfelder Rat seine endgültige Entscheidung, die Einrichtung zu übernehmen, nicht gefällt. Doch vor allem für zwei Einwohner des Fleckens ist die Ungewissheit kaum noch zu ertragen. Anja und Andy Wernecke haben die Bungalowsiedlung, den Campingplatz und den Kiosk am Waldbad von der Gemeinde übernommen und zusammen mit Familie und Freunden in den vergangenen Monaten viel Herzblut, Arbeitskraft und Geld hineingesteckt.

In Verbindung mit dem benachbarten Badeparadies wollen sie unter dem Namen "SunshineCamp Apenburg - Ferien im Herzen der Altmark" eine Freizeitanlage schaffen, die Gäste aus nah und fern, aber auch die Jugend aus Apenburg und den umliegenden Dörfern anzieht. Die Diskussion um die Zukunft des Waldbades passt da überhaupt nicht ins Konzept. "Ich hoffe aber immer noch auf einen guten Ausgang, und dass die Gemeinde das Bad weiter betreibt", erklärte Anja Wernecke gegenüber der Volksstimme.

Die Idee zur Übernahme der drei Objekte, die bisher an verschiedene Personen verpachtet waren, entstand zum Ende der vergangenen Badesaison. "Wir haben eine Anfrage an die Gemeinde gestellt und eine positive Antwort bekommen. Allerdings war nur die Übernahme des gesamten Komplexes möglich", berichtete die 33-Jährige. Nach kurzer Diskussion im Familienrat stand der Entschluss fest: "Wir trauen uns das zu!" Die Apenburgerin bringt Berufserfahrungen in der Gastronomie mit und drückte für den Sprung in die Selbstständigkeit noch einmal die Schulbank. Ihr Mann steuert in der Freizeit sein handwerkliches Geschick bei.

Im Oktober begannen die Arbeiten. Als erstes galt es, die acht Bungalows auf Vordermann zu bringen. Drei davon sind für die Übernachtung von Familien eingerichtet und sogar mit einer eigenen Küche ausgestattet, fünf weitere haben einfacheren Standard und sind beispielsweise für die Unterbringung von Schulklassen geeignet. Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsraum stehen ebenfalls zur Verfügung.

Auf dem Campingplatz haben die Werneckes den großen Raum im langgestreckten Gebäude saniert, Tische und Stühle dort aufgestellt. "Dieser Raum kann für Feiern oder Zusammenkünfte gemietet werden, aber auch die Jugend kann sich hier treffen", hofft Anja Wernecke auf eine rege Nutzung.

Überhaupt die jungen Leute: Die Apenburgerin will sie im Sommer aus dem Ort herausholen, wo sie oftmals von Anwohnern als störend empfunden werden, und ihnen am Waldbad ein neues Zuhause geben. Das Areal soll zu einem Treffpunkt für Jung und Alt werden und auch Raum für Veranstaltungen bieten.

Drittes Standbein ist der Waldbad-Kiosk, der am 1. Mai feierlich eröffnet wurde. Hier gibt es nicht nur zu den Öffnungszeiten der Badeeinrichtung einen Imbiss und Getränke, sondern auch regelmäßig am Freitag und Sonnabend ab 17 Uhr. Auch am Himmelfahrtstag hat Familie Wernecke an die vielen Ausflügler gedacht und Spießbraten vorbereitet, sowie eine Hüpfburg für die Jüngsten.