Kritik an Oberbürgermeisterin / Geschäftsführer optimistisch dass Breitband-Beitritt 2013 kommt Karl-Heinz Reck: "Bitte ertragen Sie es"
Hinsichtlich von Unklarheiten über den Breitbandzweckverband Altmark ist ein Treffen mit Verantwortlichen der Stadt Salzwedel geplant. Das berichtete Geschäftsführer Michael Ziche auf Nachfrage. Stadtrat Karl-Heinz Reck befeuert die Diskussion.
Salzwedel l "Ertragen Sie es bitte", forderte Stadtratsmitglied Karl-Heinz Reck in einem Leserbrief an die Volksstimme-Redaktion. An Heiligabend hat er sich mit dem bislang ausgebliebenen Beitritt der Hansestadt Salzwedel zum Breitbandzweckverband Altmark befasst und seine Gedanken dazu formuliert, "auch wenn viele vielleicht denken, nicht schon wieder ein Leserbrief von Karl-Heinz Reck".
Das Stadtratsmitglied wirbt unumwunden für den Beitritt Salzwedels zum Zweckverband, der sei längst überfällig. Denn: "Schnelles Internet ist genauso wichtig wie eine Autobahn!", meint Karl-Heinz Reck. Ihm gehe es dabei nicht um persönliche Profilierung, betonte er und fügte hinzu: "Ehrlich nicht." Es gehe vielmehr um die Zukunft der Region. Für sie sei schnelles und leistungsfähiges Internet eine unverzichtbare Säule für eine wirtschaftliche Entwicklung.
"Nein, ich denke, sie wird schlecht geführt und kann es deshalb nicht besser"
Stadtratsmitglied Karl-Heinz Reck
Natürlich müssten Detailfragen geklärt sein. "Fahrlässig ist es jedoch, dass so ein Zukunftsprojekt von der Stadtverwaltung monatelang nicht bearbeitet wurde und diese Detailfragen ¿auf den letzten Drücker\' auf die Tagesordnung gesetzt werden", fuhr er fort und bezog sich damit auf die jüngste Stadtratssitzung.
"Informationen sind bis heute nur scheibchenweise angekommen"
Oberbürgermeisterin Sabine Danicke
Karl-Heinz Reck kritisierte in seinem Leserbrief auch Salzwedels Oberbürgermeisterin Sabine Danicke: "Wer das Wesentliche nicht vom Unwesentlichen unterscheiden kann, gehört nicht an die Spitze einer Verwaltung." Dass die Verwaltung Projekte absichtlich blockiert, glaubt er nicht. Reck: "Nein, ich denke, sie wird schlecht geführt und kann es deshalb nicht besser."
Entgegen des recht emotional geprägten Briefes von Karl-Heinz Reck will Sabine Danicke eine Versachlichung der Diskussion, wie sie gestern auf Volksstimme-Anfrage erklärte. Aber: "Zur Versachlichung der Debatte insgesamt fehlen mir die Antworten des Landrates auf unsere präzise gestellten Fragen", sagte sie. Man müsse abschätzen, ob und welche Kosten auf die Stadt zukommen. Sabine Danicke: "Das steht in keiner Verbandssatzung!" Und die wesentlichen Informationen dazu mussten zum Teil erst recherchiert werden, berichtete sie, "und sind bis heute nur scheibchenweise angekommen". Das verzögere die Kostenermittlung für die Stadt. Diese Kostenermittlung sieht Sabine Danicke aber als ihre Aufgabe an. Alle näheren Umstände des Falls müssten einbezogen werden. Dazu erhalten die Stadträte nochmals Erläuterungen, kündigte das Stadtoberhaupt an.
Auf die Frage, was geschehen würde, wenn die Stadt Salzwedel sich gegen einen Beitritt zum Zweckverband entscheiden würde, reagierte Landrat Michael Ziche als Geschäftsführer des Verbandes mit Optimismus: "Die Geschäftsführung des Zweckverbandes geht davon aus, dass die Stadt Salzwedel dem Breitbandzweckverband 2013 beitreten wird", gerade nach der jüngsten Stadtratssitzung. Er erinnerte daran, dass der Stadtrat im Herbst 2011 die Absichtserklärung zur Bildung des Verbandes beschlossen hatte. Die Bildung des Verbandes berge Chancen und Risiken, räumte er ein.
"Es ist vereinbart, bei einem Treffen alle anderen Fragestellungen auszuräumen"
Michael Ziche, Geschäftsführer
Ziche weiter: "Salzwedel verfügt über alle notwendigen Informationen!" Nunmehr aufgeworfene Fragen seien zum Teil im Sommer beantwortet worden. "Es ist vereinbart, bei einem Treffen mit Verantwortlichen der Stadt Salzwedel, alle anderen Fragestellungen auszuräumen", heißt es in der schriftlichen Stellungnahme des Zweckverbandes.