Karneval Die narrenfreie Zeit

Karneval ist das nächste Ereignis, das von Corona verhindert wird. Die Vereine lassen die Saison ausfallen oder probieren es kleiner.

11.02.2021, 02:00

Salzwedel/Kläden/Dähre l Normalerweise würde heute die Karnevalssaison beginnen, zu der die örtlichen Vereine ihre Städte oder Dörfer mit Kostümen, Tanz und Schauspiel bespaßen. Während der Karneval vor einem Jahr noch knapp an der Corona-Zeit vorbei schrammte, bleibt dieses Glück 2021 aus.

Die derzeitigen Auflagen lassen sonst übliche Veranstaltungen wie Sitzungen, Kinderkarneval oder Straßenumzüge einfach nicht zu. In und um Salzwedel peilen die Vereine daher erstmal vorsichtig neue Termine an – oder stellen gleich ein Alternativ-Programm bereit.

Der Klädener Karnevals Club (KKC) etwa hat vor, am 12. Februar ein Video über soziale Medien wie die vereinseigene Facebook-Seite zu veröffentlichen und weiter verbreiten zu lassen. Geplant ist eine Veröffentlichung um 19.11 Uhr. Für Nachholveranstaltungen wird vom KKC die wärmeren Jahreszeit ins Auge gefasst – sofern die Pandemie das dann zulässt.

In Salzwedel wurde darauf verzichtet, ins Internet auszuweichen – aus einem bestimmten Grund. Denn ein Karnevalsverein hat für Manfred Preuß, den Vorsitzenden des Erdgas Carneval Clubs 1977 (ECC), den Zweck, das Brauchtum zu erhalten. Und „Brauchtum hat nichts mit digital zu tun“, lautet seine Einschätzung.

Hier besteht ebenfalls die Hoffnung auf den nächsten Termin: den Hopfenmarkt am 25. April, zwei Tage nach dem Tag des deutschen Bieres. Aber auch der Termin steht erstmal unter Vorbehalt und hängt davon ab, wie sich die Pandemie bis dahin entwickelt. Preuß gab aber an, dass das Fest nicht unbedingt zu nah am Biertag dran sein müsste, sondern auch einen Monat später stattfinden könnte.

In Dähre wird, ähnlich wie in Kläden, auch ein Alternativprogramm geplant – allerdings kein digitales: Hier hat die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß 54 Dähre die Leute dazu aufgerufen, ihre Häuser zu schmücken. Vertreter des Vereinsvorstandes wollen dann durch die Dörfer ziehen – nicht als Parade, aber um die Dekorationen genauer zu bewundern. Wer das schönste Haus hat, soll Freikarten für die Festsitzung im November gewinnen.

Mit den Sitzungen im Februar fällt auch die jährliche Ernennung der Prinzenpaare aus, die nun voraussichtlich ein Jahr länger regieren. Damit bleiben für Kläden Thomas II. und Sandra I. länger im Amt, für Dähre Jens I. und Prinzessin Stephanie sowie Elias I. und Milena I. für Salzwedel. Aus Dähre wurde die Amtszeitsverlängerung schon im November bestätigt, aus Kläden im Januar, während Salzwedel dies auf Volksstimme-Nachfrage bestätigte.