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Stipendiatenhaus Komponist will Klänge entwickeln

Der Komponist Manuel Rodriguez Valenzuela wird drei Monate gemeinsam mit seiner Frau Alexandra in Salzwedel leben.

Von Arno Zähringer 22.01.2019, 05:00

Salzwedel l Gabriele Gruner als Vertreterin der Stadt erinnerte im Zusammenhang mit dem neuen Musiker im Salzwedeler Stipendiatenhaus an das Jahr 2018. Damals waren zwei von vier Stipendien erst gar nicht vergeben worden. Denn in die Ausschreibung für 2018 wurde erstmals der Passus aufgenommen: „Die Ausschreibung richtet sich an Künstlerinnen und Künstler aus Sachsen-Anhalt oder mit einem nachvollziehbaren beruflichen Bezug zu Sachsen-Anhalt (zum Beispiel Absolventen der Kunsthochschule Burg Giebichenstein).“ Die Internationalität des Stipendiatenhauses stand auf der Kippe.
Noch bis März wird der in Valencia (Spanien) im Jahr 1980 geborene und in Potsdam lebende Valenzuela im Stipendiatenhaus leben. Seine akademische Ausbildung im Bereich Kunst und Musik absolvierte er in Spanien, Dänemark und Finnland. Zahlreiche Preise konnte er in seiner jungen Karriere bereits einheimsen.
Valenzuela versteht sich als experimenteller und zeitgenössischer Komponist, der multimedial arbeitet. So versucht er, verschiedene Klangfarben zu verarbeiten, aber auch neue Klänge zu entwickeln. Er bindet alltägliche Gegenstände in seine Kompositionen ein. So hat er ein Stück für drei Schreibmaschinen entwickelt, die, verbunden mit einem Pedal wie bei einer elektronischen Gitarre, immer wieder neue Klangfarben hervorbringen. „So entsteht bei jedem Konzert eine neue Performance“, erzählt Ehefrau Alexandra, die gleichzeitig Pianistin ist und auch bereits das eine oder andere Werk ihres Mannes aufgeführt hat.
In der Hansestadt arbeitet der Spanier an einem Stück für Schlagwerke mit einem befreundeten Schlagzeuger aus Basel (Schweiz). Dazu werden auch zwölf Tischglocken benutzt. Parallel dazu wird ein Video erstellt, das den Dialog zwischen Schlagzeug und Video deutlich machen soll. „Es ist ein Spiel mit der Wahrnehmung des Zuschauers“, sagt Valenzuela.
Beim Künstlercafé am Donnerstag, 21. März, soll der etwa fünf Minuten dauernde „Schreibmaschinenfilm“ gezeigt werden.