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Konzert Starke Mädels auf der Hansa-Bühne

The Silverettes brachten im Salzwedeler Hanseat das Publikum in Schwung.

Von Oliver Becker 14.10.2019, 02:00

Salzwedel l„It´s time for Rock`n Roll“, hieß es am Sonnabend im Salzwedeler Hanseat. Mit Farmerjeans und roten High Heels betraten die drei Mädels von The Silverettes am Sonnabend die Bühne und sie hatten neben ihren fantastischen Stimmen auch das Temperament und das Lebensgefühl der 1950er und 1960er Jahre mit in die Hansestadt gebracht. Und dazu auch ihre neueste CD. Sie trägt den Titel „Dirty Talk“ und ist nach „Real Rock´n Roll Chicks“, die sie vor drei Jahren veröffentlichten, die zweite Scheibe der Band aus Nordrhein Westfalen. Mit Titeln von diesem Album haben sie ihr nächtliches Programm fast ausnahmslos gestaltet.

Wer von den Besuchern bei ihrem letzten Konzert vor ein paar Jahren im Hanseat schon dabei gewesen ist, wird der leichte Unterschied zu ihrer ersten CD aufgefallen sein. Die Musik hat einen leicht poppigen Anstrich bekommen und die Texte spiegeln mehr denn je wider, dass die Mädels sich auf der Bühne, die eigentlich in diesem musikalischen Genre den harten Männern vorbehalten ist, behaupten können.

Trotzig haben sie sich in derben Jeansstoff gekleidet, ohne allerdings dabei völlig auf weibliche Accessoires wie High Heels und Blume im Haar zu verzichten und auch ihre Lippen ließen sie in leuchtendem Rot erstrahlen.

Sie machen in ihren Songs klar, dass sie nicht nur eine schöne Dekoration sein wollen und schließlich haben sie sich vor einigen Jahren von ihren hinteren Bühnenplätzen verabschiedet und stehen nun vollends im Rampenlicht.

In ihrem Song „Watch out“ (Achtung) singen sie „I´m not a doll“, also: „Ich bin keine Puppe“ und in dem Titel „Sweet butt (süßer Hintern)“ verdeutlichen sie, dass der Spieß auch einmal umgedreht werden kann. Alles natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Denn im Vordergrund stehen die Musik und der Spaß daran. Und ganz ohne Männer ging es letztendlich auch nicht. Bernhard Weichninger am Schlagzeug, Christoph Herder am Kontrabass und Andreas Bach an der Gitarre gehören ebenfalls zur Band und sorgten mit für einen klasse Sound.

Irina Langenstein, Mitgründerin der Band, motivierte immer wieder die Konzertbesucher dazu, ihnen näher auf die Pelle zu rücken, denn zu groß war ihr der störende Leerraum zwischen der Band und den Gästen. Diese folgten der Aufforderung anfangs noch zögerlich, aber dann bewegten sich die Körper einzelner Gäste doch noch im Rhythmus der Musik. Eine energiegeladene Show, die die westfälische Band dem altmärkischen Publikum an diesem Abend bot. Eine Show, die wie leider schon oft, ein weitaus größeres Publikum verdient hätte.