Kooperation Gemeinsame Wege

Mit der Salus-Altmark-Holding entsteht ein Unternehmen mit insgesamt 3200 Mitarbeitern, davon 2000 in der Altmark rund um Salzwedel.

Von Antje Mewes 28.09.2017, 03:00

Salzwedel l Insbesondere mit dem Fachklinikum Uchtspringe der Salus arbeitet das Altmark-Klinikum seit längerem zusammen, untersetzt im Februar 2014 mit einem Kooperationsvertrag. Der ab Januar noch engere Schulterschluss soll dazu beitragen, „wachsende Herausforderungen zur Sicherung der medizinisch-therapeutischen Versorgungsqualität in der westlichen Altmark besser zu meistern als im Alleingang“, hieß es bei der Vertragsunterzeichnung. Wobei der Altmarkkreis Eigentümer der beiden Krankenhäuser bleibt und in der Dachgesellschaft als Tochterunternehmen eigenständig agiert, wie Landrat Michael Ziche betonte.

Neben den Vorteilen der Zusammenarbeit spielte auch das Auslaufen des Vertrags mit dem bisherigen Betreiber des Altmark-Klinikums eine Rolle. Der Kreistag hatte im September 2016 den Managementvertrag mit der Paul Gerhardt Diakonie aus vergaberechtlichen Gründen gekündigt. Eine nochmalige Verlängerung war ohne erneute Ausschreibung nicht möglich. Das Unternehmen führt den Betrieb des Klinikums seit 2003 und noch bis Ende dieses Jahres. Deshalb war ein strategischer Neuanfang unausweichlich.

Wie die Kooperation zwischen Altmark-Klinikum und Salus konkret aussehen kann, wird seit dem Frühjahr erarbeitet. Neben einem geschärften fachlichen Profil werden Synergie-Effekte angestrebt, die Management, Verwaltung und Dienstleistungen betreffen. Es sind Arbeitsgruppen gebildet worden, in denen sich die jeweiligen Experten beider Häuser austauschen und Konzepte entwickeln. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Medizin und Pflege; Personal und Ausbildung; Einkauf, Logistik und Service; Finanzen und Controlling; Technik, Medizintechnik und IT.

Die Voraussetzungen für den Zusammenschluss seien auch deshalb optimal, weil sich die auf beiden Seiten vertretenen Fachbereiche der Medizin ergänzen und nicht im Wettbewerb zueinander stehen. Das etablierte medizinisch-therapeutische und pflegerische Leistungsspektrum bleibe an allen Standorten erhalten. Eine stärkere Vernetzung der jeweiligen Leistungen eröffne vielfältige Möglichkeiten der Weiterentwicklung.

Vorgesehen sind zum Beispiel eine Stärkung der standortübergreifenden Altersmedizin; eine Optimierung der Schlaganfallversorgung und eine Verbesserung der wohnortnahen Versorgung psychisch kranker Menschen in der westlichen Altmark, insbesondere in der Region Gardelegen.

Geplant sind zudem der Aufbau einer interdisziplinären Schmerztherapie sowie Nutzung und Ausbau der telemedizinischen Möglichkeiten.

Die bisher geregelten arbeitsvertraglichen Bedingungen für die Mitarbeiter bleiben bestehen. Ebenso werden alle Beschäftigten, die unmittelbar in der Versorgung von Patienten und Bewohnern arbeiten, „dort auch weiterhin ihr Wirkungsfeld haben“, informiert die Pressestelle des Landes-Finanzministeriums.

Neue Herausforderungen kämen auf jene Mitarbeiter zu, die im Holding-Management sowie in den künftig gemeinsam geführten Verwaltungs- und Dienstleistungsbereichen tätig sind. Wie sich das konkret abbilden soll, werde derzeit konzipiert und beraten.

Dabei gehe es darum, wie die Kompetenzen und Ressourcen am besten gebündelt werden können. Über diese „Veränderungsprozesse“ würden die Belegschaften kontinuierlich informiert.

Eine Frage liegt den Mitarbeitern sicherlich besonders am Herzen: Salus und Altmark-Klinikum vergüten auf Basis unterschiedlicher Tarifvertragswerke. Wie soll es damit weitergehen? Eine klare Antwort gibt es dazu noch nicht. „Es ist zu früh, um diesen Prozess beschreiben zu können. Die Voraussetzungen für Gespräche zwischen den Sozialpartnern sind erst dann gegeben, wenn nach der Holding-Gründung auch die entsprechenden Gremien besetzt sind“, heißt es aus dem Finanzministerium.