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Kreissynode Elf Kirchen für einen Pfarrer

Ein positives Fazit zieht Superintendent Matthias Heinrich über die Kreissynode, die am Sonnabend in Salzwedel ausgerichtet wurde.

Von Arno Zähringer 07.11.2016, 11:28

Salzwedel l Krankheitsbedingt hatte Präses Matthias Raapke absagen müssen; er wurde allerdings von Katrin Niemeyer und Vilma Wendlandt hervorragend vertreten. Beide hatten das erste Mal die Leitung der Kreissynode inne, die am Sonnabend im Christlichen Jugenddorf (CJD) in Salzwedel stattfand. Weil sie die Aufgabe sicher und souverän meisterten, erhielten sie am Ende verdienten Beifall.

Zuvor hatte Pfarrer Ulrich Storck eine „ganz tolle Andacht gehalten“, sagte Heinrich. Storck ging der Frage nach, dass viele Menschen nicht glauben können und deshalb auch keinen Mut oder Motivation aus dem Glauben ziehen können. Er zitierte „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“ (Markus 9, Vers 24). Damit erinnerte er an Jesus, der dem Vatzer eines kranken Jungen zugerufen hatte: „Was heißt, wenn du kannst – alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“

Insgesamt machte die Kreissynode deutlich, dass einige Dinge in Bewegung sind – wenn vorerst auch noch in kleinen Schritten. Dazu haben auch die Gruppen beigetragen, die im Zuge der Zukunftskonferenz gegründet worden waren. In deren Berichten ist das breite Spektrum des kirchlichen Lebens abgedeckt worden. Dazu gehört auch ein Antrag, zur Ächtung der Atomwaffen in Deutschland. Damit wird sich in absehbarer Zeit die Landeskirche befassen.

„Der Altmärkische Ökumenische Kirchentag ist bei vielen gut bis sehr gut angekommen“, sagte Matthias Heinrich. Dabei ging es auch um das Thema „Wir werden weniger“. In der Diskussionen seien einige Vorschläge und Ideen erarbeitet worden, allerdings wurde deutlich: Niemand kann mit der Situation allein umgehen.

Im Kirchenkreis Salzwedel gehören durchschnittlich mehr als elf Kirchen zum Arbeitsbereich eines Pfarrers. Das birgt natürlich auch Probleme. Laut Heinrichs Einschätzung, versuchen die meisten so viel wie möglich der traditionellen Arbeit fortzusetzen. Wenn das aber nicht mehr geht, dann „wird alles aufgegeben“.

Für den Superintendenten ist klar: „Es gibt kaum Varianten zwischen ,wie immer‘ und ,nichts‘.“ Man halte noch zu sehr an den alten Strukturen fest, Zwischenvarianten habe man noch zu wenig im Blick. Und daran müsse gearbeitet werden. Trotzdem ist Heinrich optimistisch: Es sei einiges in Fluss, aber noch nicht spruchreif.

Bei der Kreissynode am Sonnabend stand auch Kantor Johannes Roland Dyck im Mittelpunkt. Er wurde vom Superintendenten Matthias Heinrich in das Amt des Kreiskantors eingeführt.