Kurtaxe Kritik: Kein Gegenwert für Gäste
An der Kurtaxe in Arendsee scheiden sich weiter die Geister.
Arendsee l Die Einnahmen von rund 80.000 Euro aus der Kassierung der Kurtaxe in Arendsee sollen dafür dienen, den Status Luftkurort zu sichern. Das hatte Stadtrat Jens Reichardt während der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Tourismus erklärt. Und da sei es nicht mit der sauberen Luft getan. Es müssten Einrichtungen erhalten werden, die zum Statuserhalt beitragen, so der Ausschussvorsitzende.
Auf die kritische Nachfrage von Tourismusanbieter Ralf Meyer vom Naturfreundehaus Ferienland Arendsee ging keiner der Ausschussmitglieder ein. Zwar werden die Stadtbibliothek, das Heimatmuseum, das Kloster, das Strandbad, der Seerundweg und die „Queen“ angeboten. „Aber wo ist denn der konkrete Gegenwert für unsere Gäste, die die Kurtaxe zahlen müssen?“, monierte Meyer.
Auch Geschäftsführerin Irmela Spöttle vom Kindererholungszentrum steht immer noch mit der Kurtaxforderung an Kinder auf „Kriegsfuß“. Zwar seien inzwischen die Schulklassen wegen ihres Bildungsauftrags von der Taxe befreit. Aber sie möchte das gleiche für Vereine auf Trainings- oder Probenfahrt erreichen. Das hat wenig Hoffnung.
Marktorganisator Heiko Seifert hat keine Probleme mit der Kurtaxe. „Überall, wo wir als Segler hinkommen, müssen wir Kurtaxe zahlen – ob an der Ostsee, in Bad Zwischenahn oder anderswo“, betonte er. Das Geld werde gebraucht, um Wege und Wald in Ordnung zu halten. „Wenn ich durch den Stadtwald jogge, sehe ich rund ums KiEZ jede Menge Müll herumliegen – wer soll den aufsammeln?“, frage er sich. Wenn er Jugendliche dazu auffordere, ernte er erstaunte Blicke.