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Mehr Geld für Dörfer Liestener bei Windpark kämpferisch

Die Bürger von Liesten und aus anderen Orten mit Windrädern in ihrer Gemarkung wollen mehr von den Einnahmen profitieren.

Von Antje Mewes 06.09.2019, 12:52

Salzwedel l Beim Thema Windpark lassen die Liestener nicht locker. Sowohl die Energiewende als auch die Gebietsreform seien politisch gewollt. „Und wir sind ein Teil davon“, sagte Liestens Ortsbürgermeister in Ulrich Keitel der Ortschaftsratssitzung. Die Liestener müssten mit den Auswirkungen der Windräder auf ihren Ort leben. Die Lärmbelastung sei gestiegen, schätzt er ein. Und da könne es nicht sein, dass die Einnahmen aus dem Windpark nicht in den Ort zurückfließen.

Dass das nicht so ist könne und wollen er nicht akzeptieren. Und schon gar nicht vor dem Hintergrund, dass eventuell ein sogenanntes Repowering (Ersetzen von alten mit leistungsfähigeren Anlagen) bevorstehe, sagte Keitel. Gelegentlich werde ihm vorgeworfen, dass er im Zuge des Eingemeindungsvertrags nicht ordentlich verhandelt habe. Aber der Kämmerer habe ihm damals eindeutig gesagt, dass eine Bindung der Einnahmen an das Finanzieren des Waldbades nicht möglich sei. Nun habe er „einen Nackenschlag“ erhalten, indem ihm seitens der Stadt gesagt wurde, dass genau dies im Vertrag hätte formuliert werden müssen.

Es müsse dennoch irgendwie machbar sein, dass die Bürger, die die Windräder vor ihrer Haustür haben und damit auch den Umstieg auf erneuerbare Energien mittragen, etwas von dem Geld haben, das die Betreiber an die Stadt zahlen. „Da lasse ich nicht locker“, gab sich der Ortsbürgermeister kämpferisch.

Unterstützung erhielt er von Stadtratsmitglied Arne Beckmann (Fraktion Land bis Stadt). Die Liestener sind nicht die einzigen, die sich über diese Verfahrensweise ärgern. Auch in Pretzier ist das Thema aufs Tapet gekommen. Auch dort will die Ortschaft finanziellen einen Ausgleich für die Belastung aufgrund von Windrädern die erreichen. Er wolle sich dafür einsetzen, dass die betroffenen Orte ein höheres Budget bekommen über das sie verfügen können, so Beckmann. Ein entsprechender Antrag sei vorbereitet. Unterstützung signalisierte auch Peter Fernitz von der CDU-Fraktion.