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Coronavirus Mehrere positive Corona-Fälle an der Lessing-Schule in Salzwedel

Mehrere Infizierte an Schule: Schulleiterin, Hausmeister, Lehrkraft - das Coronavirus ist in der Lessing-Ganztagsschule in Salzwedel angekommen.

Von Alexander Rekow Aktualisiert: 8.4.2021, 12:02

Salzwedel

Von einer schwierigen Situation spricht Heike Herrmann. Die Schulleiterin der Lessing-Ganztagsschule in Salzwedel hat am 7. April ihr Corona-Testergebnis bekommen. Positiv. Und damit ist sie nicht die einzige. Auch Lehrer, Hausmeister, und Verwaltungsmitarbeiter sind betroffen.

„Das es uns irgendwann auch trifft, war klar“, sagt Herrmann. Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen. Da helfe das beste Hygienekonzept nichts. Ihre Gedanken seien in erster Linie bei ihren Kollegen, die ebenfalls das niederschmetternde Testergebnis bekommen haben. „Ich hoffe sie kommen da alle gut durch, man hört ja teilweise, wie schlecht es den Menschen geht.“ Sie selbst fühle sich nicht gerade gut. „Ich bin nicht leistungsfähig.“ Trotzdem: Heike Herrmann unterstützt ihre Kollegen, allen voran den stellvertretenden Schulleiter Stefan Hübner, nach Kräften. „Der läuft jetzt Achten.“ Denn der Ausfall gleich mehrerer Mitarbeiter wiege schwer. Zumal sich eine weitere Kollegin im Krankenstand befinde.

Mehrere Mitarbeiter in Quarantäne

Für die Schüler der Bildungseinrichtung sei es trotzdem Glück im Unglück gewesen, dass das Coronavirus in den Osterferien den Weg in die Schule gefunden habe. Daher seien nach ihrem Kenntnisstand auch keine Schüler betroffen. Jene Kollegen, die betroffen sind, befänden sich allesamt in häuslicher Quarantäne. Wodurch sich das Virus schlussendlich den Weg in die Schule gebahnt hat, weiß Heike Herrmann nicht. Nur so viel: „Ich selbst habe meine Kontakte im Privaten längst auf wenige Familienmitglieder beschränkt.“

Der stellvertretende Schulleiter Stefan Hübner muss nun mit dem verbliebenen Kollegium den Unterricht an der größten Sekundarschule in der Einheitsgemeinde Salzwedel sicherstellen. Für ihn besonders bitter: „Die Heiligen drei Könige fehlen sehr.“ Damit sind Schulleiterin Heike Herrmann, die Sekretärin und der Hausmeister gemeint. Zumindest letzterer wird derzeit vertreten. „Wir haben zum Glück Unterstützung vom Hausmeister aus der Comeniusschule bekommen“, in dessen Richtung Hübner nur Worte des Dankes richten kann. Denn an allen anderen Stellen brennt es nun.

„Das ist ein kontrolliertes Chaos“, so Hübner, anders lasse sich die derzeitige Situation schwer beschreiben. Nur durch das Zusammenrücken der verbliebenen Lehrkräfte sei die Situation zu stemmen. „Wir sind jetzt noch enger im Austausch.“

Coronatests sorgen für Stress

Doch der Zenit scheint noch nicht erreicht. „Richtig schlimm wird es erst Montag (12. April) und Dienstag (13. April)“, so der stellvertretende Schulleiter. Nämlich dann, wenn die Schüler vor dem Gang in die Schule einen Schnelltest machen müssen und Lehrer obendrein noch geimpft werden sollen. Nicht vor dem Unterrichtsbeginn, sondern inmitten der Stoßzeit. Denn mit den positiv Getesteten und jenen im Krankenstand bleiben der Schule unterm Strich noch 20 von 28 Lehrern. „Ich weiß nicht, wie wir dann die ersten Stunden stemmen sollen“, so Hübner, der sich trotzdem dankbar darüber zeigt, dass die Lehrer überhaupt ihr Impfangebot bekommen.

Die Tests für die Schüler würden bereits bereitliegen. Entgegen den langen Stäbchen, die sonst zum Einsatz kommen, seien diese Tests nur etwa zwei Zentimeter in die Nase einzuführen. „Dafür gibt es eine Kerbe, wo der Fingernagel angesetzt wird.“ So sei es für die Kinder und Jugendlichen einfacher, den Test durchzuführen.

Abschluss der Zehntklässler im Fokus

Das Hauptaugenmerk liege nun aber auf dem Abschlussjahrgang. Denn egal wie es kommt, ihre Vorbereitung auf die Prüfungen soll keinesfalls darunter leiden. Ebenso wenig die Jüngsten der Schule, sprich die Mädchen und Jungen in den 5. und 6. Klassenstufen.

Mit dem zuständigen Referat in Magdeburg sei man nun im engen Austausch, so Stefan Hübner weiter. „Wir werden gut beraten.“

Doch wie sich der Unterricht nun tatsächlich am Montag und Dienstag gestalten soll, steht noch in den Sternen. „Freitag entscheiden wir, wie der Unterricht an den Tagen ablaufen soll.“