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Agentur für Arbeit zieht Zwischenbilanz auf dem Ausbildungsmarkt / Nitsch empfiehlt Bewerbung in der Region Möglichkeiten so gut wie nie zuvor

Von Uta Elste 23.05.2014, 03:15

Zur Halbzeit zieht die Agentur für Arbeit für den Ausbildungsmarkt eine differenzierte Bilanz. Angebot und Nachfrage sind nahezu ausgeglichen, stimmen jedoch nicht immer mit den individuellen Wünschen überein.

Salzwedel l Das Verhältnis zwischen angebotenen Ausbildungsplätzen und Jugendlichen, die noch keinen Lehrvertrag abgeschlossen haben, beträgt fast eins zu eins. Theoretisch müsste also jeder Schulabgänger nach den letzten Schulferien eine Ausbildung antreten. Doch die Praxis sieht anders aus. Für einige Berufe, beispielsweise Bürokaufleute, gibt es wesentlich mehr Interessenten als vorhandene Ausbildungsplätze. Von den angebotenen Lehrstellen als Koch sind dagegen mehr als die Hälfte im Altmarkkreis Salzwedel noch nicht besetzt. Markus Nitsch, Chef der Stendaler Arbeitsagentur, empfiehlt daher den Jugendlichen, sich auch auf andere Ausbildungsstellen zu bewerben. Denn gerade in den am meisten nachgefragten Ausbildungsberufen kommen auf eine Lehrstelle zwei oder mehr Bewerber. Altmarkweit stehen 36 Lehrstellen als Verkäuferin 96 Bewerber gegenüber, auf 27 Ausbildungsplätze als KfZ-Mechatroniker kommen 64 Interessenten.

Typisch weiblich, typisch männlich

Des Weiteren verzeichnet die Agentur nach wie vor "typisch weibliche" und "typisch männliche" Berufswünsche: Junge Mädchen wollen vorzugsweise Verkäuferin, Bürokauffrau, Kauffrau im Einzelhandel, Fachangestellte in der Kommunalverwaltung oder medizinische Fachangestellte werden. Ihre männlichen Mitschüler zieht es dagegen zu den Ausbildungsplätzen als Kfz-Mechatroniker, Tischler oder Konstruktionsmechaniker.

Agentur-Chef Markus Nitsch weist die Jugendlichen daher auf Branchen hin, in denen Azubis gesucht werden: in der Tierwirtschaft ebenso wie in der Kunststoff- und Kautschukverarbeitung, des Weiteren in der Feinwerk- und Werkzeugtechnik sowie in der Energietechnik.

Markus Nitsch empfiehlt daher nicht nur Gespräche mit den Berufsberatern der Agentur, sondern rät den Schulabgängern auch, die Möglichkeiten der Region für ihre Ausbildung zu nutzen. "Die Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten in unserem Agenturbezirk ist breit gefächert und bietet Chancen in fast allen Berufsrichtungen. Um seinen Traumjob zu realisieren, muss ein Jugendlicher heute nicht mehr in anderen Regionen suchen. Die Möglichkeiten in der Altmark sind so gut wie nie zuvor."

In der gesamten Altmark haben sich bislang 986 Jugendliche als Bewerber um einen Ausbildungsplatz bei der Arbeitsagentur gemeldet, etwa 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Von den Unternehmen der Region wurden nach Angaben der Agentur 877 Ausbildungsstellen gemeldet, etwa so viel wie im Jahr davor.

Das Problem wird seitens der Agentur vor allem darin gesehen, dass die Anforderungen der Unternehmen mit den Wünschen und Fähigkeiten der Jugendlichen nicht immer übereinstimmen.

Dennoch legt Markus Nitsch den Unternehmen auch die Schulabgänger ans Herz, die aufgrund ihrer Zensuren oder Abschlüsse bislang nicht für eine Ausbildung in Betracht gezogen wurden. "Oftmals entpuppen sich diese Jugendlichen erst im Laufe der Ausbildung als praktisch begabte und motivierte Mitarbeiter." Zudem könne die Agentur mit Hilfsangeboten den theoretischen Teil der Ausbildung unterstützen.