PolizeiNach Einbruch: Zießauer Fischer blickt mit Sorge auf den Herbst
Der Einbruch Ende Juni beschäftigt die Fischerei Kagel immer noch. Zwar gibt es Tatverdächtige, und ein Teil des fehlenden Werkzeuges wurde gefunden, aber noch konnte es nicht wieder zurück nach Zießau gebracht werden. Der Betrieb muss weiter improvisieren.
Zießau - Kettensägen, Akku-Schrauber und Notstrom-Aggregate: Diese sowie weitere Gegenstände fehlen seit einigen Wochen in der Werkstatt der Fischerei Zießau. Diebe brachen ein und stahlen diese. Am selben Tag Ende Juni sah ein Fahrradfahrer zwei Männer, die schwer bepackt mit Werkzeugen im Bereich der Försterwiese unterwegs waren. Er alarmierte die Polizei. „Bei der Anzeigenaufnahme stellte sich heraus, dass die zuvor beschlagnahmten Gegenstände dem Einbruch in Zießau zugeordnet werden können“, informierte damals das Salzwedeler Revier.
Jeder Gegenstand muss aufgelistet werden
Es hieß auch, die Werkzeuge werden wieder zurückgebracht. Wilfried Kagel und sein Sohn Thomas hatten aufgelistet, was alles fehlt. Noch haben sie die Werkzeuge aber nicht zurück. Die Volksstimme fragte bei der Polizei nachdem aktuellen Stand. Ermittlungsergebnisse werden der Staatsanwaltschaft übermittelt. Die entscheidet dann, wann die Fischerei die Werkzeuge bekommt. Ein genauer Termin steht noch aus. Wie Franziska Hotopp vom Salzwedeler Revier erklärte, wird weiterhin ermittelt. So gehen die Ordnungshüter der Frage nach, ob neben den zwei Tatverdächtigen noch weitere Personen involviert sind.
Da eine Rückgabe des Werkzeuges in Aussicht gestellt wurde, hat Wilfried Kagel bislang auf einen Neukauf verzichtet. Er berichtet, es ist nicht so einfach, jedes kleines Diebesgut aufzulisten. Dies hat er so gut wie möglich getan und die Liste der Polizei gegeben. Eine komplette Aufstellung ist allerdings nahezu unmöglich. Mitgenommen wurden auch Kleinteile wie Bits für Akkuschrauber. Aber die ganz genaue Anzahl lässt nicht in jedem Fall nachvollziehen.
Aggregate für Notstrom unverzichtbar
In der Fischerei ist weiter Geduld gefragt. Ohne Werkzeug muss improvisiert werden. Mit den gestohlen Kettensägen wird zum Beispiel Holz für den Räucherofen zerkleiner. Noch reicht der vorhandene Vorrat aber. Was die fehlenden Notstromaggregate angeht, muss aber bis zum Herbst etwas unternommen werden. Warum diese Geräte in den kühleren Jahreszeiten unverzichtbar sind, erklärte Wilfried Kagel. Denn dann wird im Bruthaus für die künftige Generation der Kleinen Maräne gesorgt. Wichtig für die Fische ist ein ständiger Durchlauf mit Wasser aus dem Arendsee. Sollte es zu einem Stromausfall kommen, stehen die Pumpen still. Wenn dann der Wasserdurchlauf stoppt, ist die Maränenbrut in akuter Gefahr und wird dies nicht lange überleben. Darum gibt es in diesen Fall einen Alarm und Notstromaggregate springen an. Im Zuge des Orkans Kyrill im Januar 2007 war der normale Stromanschluss der Fischerei mehrere Tage außer Funktion, da Leitungen rissen. Auch in DDR-Zeiten blieb schon mal der Saft weg. Damals half sich der Fischer mit einem Dieselmotor, der im Notfall die Pumpen versorgte.
Anfang der 1900er Jahre kaufte er sich das erste Notstromaggregat. Es gehört zu den Geräten, die gestohlen wurden. Wilfried Kagel ließ es noch kurze Zeit vorher erneuern.