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Nach Stürmen Hoffnung für Pfadfindercamp

Hat das Pfadfinderlager Fleetmark noch eine Zukunft? Der Förderverein will dazu im Januar 2018 eine Entscheidung treffen.

Von Helga Räßler 07.11.2017, 20:00

Fleetmark l Vorstandsmitglied und Förster aus Passion Wolfgang Schulz vom Förderverein Pfadfindercamp Fleetmark treiben große Sorgen um: Hat das Lager überhaupt noch eine Zukunft? Jetzt begutachtete er noch einmal die Schäden, die der jüngste Sturm Herwart angerichtet hat: „Die Zufahrten sind durch umgestürzte Bäume versperrt, im Camp selbst liegen immer noch die auf die Hütten gefallenen Kiefern um“, beschreibt er die Lage vor Ort. Denn auch die Stürme vom 22. Juni und vom 5. Oktober (Xavier) haben ihre massiven Spuren hinterlassen.

„Wir hatten gerade mit den Aufräumungsarbeiten begonnen, da krachten erneut Bäume um“, sagt er. Im Sommer seien in der Folge des Juniereignisses viele Sommerlager abgesagt worden. Auch jetzt im Herbst konnten einige Gruppen nicht anreisen. „Waren es 2014 noch 455 Gäste, 2015 noch 314 und 2016 noch 326, kamen in diesem Jahr deshalb gerade mal 202 Teilnehmer an“, zählt er auf.

Ohne Hilfe durch Fachkräfte seien die Schäden nicht zu beräumen. „Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Anfang des Monats vor Ort stellten wir uns daher die Frage, ob sich der Wiederaufbau noch lohnt“, so Schulz. Problematisch seien auch Einbrüche und Diebstahl von gelagerten Jurten sowie der Versicherungsschutz.

„Vom Förderverein aus ist ins Auge gefasst, den Verein aufzulösen und das Camp zurückzubauen“, informiert Schulz. Das schmerze ihn besonders stark, weil er das Camp auf dem Grund und Boden der Familie vor 30 Jahren mit aus der Taufe hob. 1987 ging es mit einem Zeltlager los. „Im Juni 2017 hätten wir Jubiläum gefeiert, aber der Sturm machte uns einen Strich durch die Rechnung“, sagt Schulz.

1989 begann dann der Bau der ersten festen Hütten. „Es wurde sogar ein Notstromaggregat angeschafft“, erinnert er sich. Das Camp lief unter der Regie der Adventsjugend Salzwedel. 1999 habe sich dann der Förderverein Camp Fleetmark gegründet, in dessen Vorstand er sich engagiert, die Anmeldungen und vieles mehr in Händen hat.

„Ganz habe ich die Hoffnung aber nicht aufgegeben, dass es weitergeht“, betont Schulz. Er treffe derzeit Vorabsprachen mit Interessenten, um das Camp in Privathand weiterzuführen. Er hoffe auf Mitstreiter. „Es wäre traurig, wenn dieses Wahrzeichen Fleetmarks verschwinden würde“, ist er sich sicher.