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Vorsicht! Der Wald - ein gefährlicher Ort

Sturm „Xavier“ in der Region Arendsee etwa 25 000 Festmeter Holzschaden hinterlassen. Vorm Betreten der Wälder wird gewarnt.

Von Helga Räßler 12.10.2017, 20:00

Arendsee l Das Bild der Verwüstungen treibt Waldbesitzern und Förstern die Tränen in die Augen: Nicht nur an der Seepromenade und im Stadtwald von Arendsee, sondern auch in den Bereichen des Forstamtes Nordöstliche Altmark zwischen Stendal und Arendsee liegen die Bäume kreuz und quer auf dem Waldboden. „Derzeit verschaffen sich die Revierleiter einen Überblick über die Sturmschäden“, erklärte Forstamtsleiterin Katja Döge bei einem Pressetermin im Wald zwischen Leppin und Harpe gegenüber der Volksstimme.

Zusammen mit Arendsees Revierförster Lothar Büst begutachtete sie das Ausmaß der Schäden. „Nach ersten Schätzungen werden im Forstamtsbereich zirka 25 000 Festmeter geschädigtes Holz veranschlagt“, sagte sie. Geschädigt worden seien vor allem ältere Kiefernbestände und frisch durchforstete Waldflächen, schätzte sie ein.

Aber auch Lärchen, Eichen und Buchen seien betroffen. „Die Nadeln und Blätter boten dem Sturm eine gute Angriffsfläche und verstärkten die Wucht noch“, schätzte Büst ein. Der Sturm sei zu früh gekommen. Wenn Nadeln und Laub gefallen wären, wäre möglicherweise das Schadens- ausmaß geringer ausgefallen. Die Aufarbeitung des umgeworfenen oder gebrochenen Holzes werde Monate in Anspruch nehmen. „Die Forstbetriebsgemeinschaften organisieren gerade den Verkauf“, so Büst. Der Markt sei aufnahmebereit, gute Preise erzielbar.

Aber die Aufarbeitung des Sturmholzes sei gefährlich. Die Bäume in der Schwebe stehen unter Spannung, können unerwartet stürzen. „Um schwere Unfälle zu vermeiden, sollten Waldbesitzer gut überlegen, welche Arbeiten sie selbst durchführen oder sie Fachfirmen überlassen“, betonte Katja Döge. Das Forstamt und das Landeszentrum Wald rate dringend davon ab, die Flächen außerhalb von beräumten Wegen zu betreten. Durch den Regen sei der Boden aufgeweicht und immer wieder könnten Bäume umstürzen und abgebrochene Äste herabfallen.

Im Forstamt und bei den Revierförstern können die Schäden gemeldet werden. „Außerdem sind die Waldschäden durch höhere Gewalt steuerlich absetzbar“, informierte Döge. Wichtig sei, dass vor der Aufarbeiten die Anmeldung beim Finanzamt erfolge.