Kriegsende Nie wieder Faschismus

In Salzwedel erinnerten Menschen bei einer Kundgebung an die Befreiung vom Faschismus.

Von Antje Mewes 11.05.2020, 13:11

Salzwedel l Viele Salzwedeler staunten am 8. Mai nicht schlecht, als gleich eine ganze Reihe von Polizeitransportern durch die Innenstadt fuhr. Ihr Ziel war der Kulturhausvorplatz. Dort gab es eine Kundgebung anlässlich des historischen Datums, 8. Mai. Ein Bündnis verschiedener Initiativen hatte die Demo organisiert, die an die Befreiung vom Faschismus erinnerte – an die Zeit im Frühjahr 1945, die für Millionen Menschen in Europa Rettung aus tiefster Not und oft vor dem Tod bedeutete. Die Redner gingen darauf ein, dass es 75 Jahre nach Kriegsende wieder rechtsnationale, antisemitische und offen faschistische Tendenzen gibt, denen es sich entgegen zu stellen gelte. Dabei sei die ganze Gesellschaft gefordert. Vernichtungskrieg, Holocaust und faschistischer Größenwahn mit all ihren schrecklichen Folgen dürften nie vergessen werden.

Das Bündnis Solidarisches Salzwedel war in dem Zusammenhang in einer Pressemitteilung noch einmal darauf eingegangen, dass die Stadtverwaltung erst im Januar den Gründern des rechten „Flügels“ der AfD, Björn Höcke und Andreas Kalbitz, eine Bühne im Kulturhaus geboten hatte. Gleichzeitig wurde gefordert, „dass auch die Stadtverwaltung rechten Umtrieben und menschenverachtenden Haltungen Taten entgegensetzt“. Zudem gab es eine Aktion bei der virtuell Blumen an Gedenkorten abgelegt werden konnten.

Für die angemeldete Demo galten die Corona-Auflagen hinsichtlich Abstand und Hygiene. Die Veranstalter hatten im Vorfeld, Kreise mit Kreuzen auf den Boden gemalt, die markierten, wo die einzelnen der etwa 30 Teilnehmer stehen sollten. Außerdem musste sich alle Demonstranten in eine Liste eintragen. Wer das nicht wollte, wurde des Platzes verwiesen, wie der zuständige Kreis-Dezernent Hans Thiele erklärte. Einige gaben den Datenschutz als Grund für ihre Weigerung an. „Das Vermummungsverbot habe ich heute aufgehoben“, meinte er mit einem Schmunzeln. Fast alle Teilnehmer trugen Masken.