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Nutzungsvertrag Erklärtes Ziel: Waldbad soll öffnen

Die Liestener halten daran fest: Im nächsten Jahr soll das Waldbad wieder öffnen.

Von Antje Mewes 05.09.2019, 16:00

Liesten l „Betreten verboten“ hieß es noch Anfang Juni für die Mitglieder des Fördervereins für das Liestener Waldbad. Der Zugang zum Gelände ist ihnen untersagt worden. Inzwischen hat sich die Lage entspannt. Auch deshalb, weil einige Stadträte Tacheles geredet haben. Sie hatten das Vorgehen der Stadtverwaltung scharf kritisiert und ein Einlenken erreicht. Somit konnten die Liestener eigene Kostenvoranschläge einholen. Sie ergaben einen Sanierungsbedarf für das Bad von rund 600  000 Euro. Ein Gutachten der Stadt hatte zuvor Kosten von 1,7 Millionen Euro ausgewiesen. Später war von 1,1 Millionen Euro die Rede.

Damals hatte der Förderverein um seinen Vorsitzenden Andreas Weigelt um ein Gespräch am runden Tisch gebeten. Es fand vor zwei Wochen statt. Über das Ergebnis informierten Weigelt und Ortsbürgermeister Ulrich Keitel am Dienstagabend im Ortschaftsrat. Schon im Vorfeld habe es Gespräche gegeben. Der Förderverein hatte auch gegenüber den Stadträten die Dringlichkeit untermauert, eine Lösung zu finden, wenn das Bad 2020 wieder öffnen soll. Und das ist ein erklärtes Ziel des Fördervereins.

Doch die Ausgangslage war denkbar schlecht. Denn die Stadt habe konsequent an ihrem Vorhaben festgehalten, das Areal für einen Euro an den Verein zu verkaufen. „Das können wir nicht, schon aus rechtlichen Gründen“, erklärte Weigelt im Ortschaftsrat, zu dem viele Liestener und die Stadträte Arne Beckmann (Land bis Stadt) und Peter Fernitz (CDU) gekommen waren.

Inzwischen wird ein Nutzungsvertrag erarbeitet, den die Stadt mit dem Förderverein abschließen möchte. Das ist ein Ergebnis des Arbeitsgespräches, an dem neben Vertretern aus Liesten und von der Verwaltung, Bürgermeisterin Sabine Blümel und die Fraktionsvorsitzenden teilgenommen hatten. Und es stimmt die Akteure vor Ort optimistisch, dass Bewegung in die Sache kommt.

Ihr Vorhaben: Das Waldbad so vorbereiten, dass zunächst die Reparaturarbeiten vorgenommen werden, die erforderlich sind, um die nächste Badesaison gut und sicher über die Bühne zu bringen. Es ist vorgesehen, über einen Zeitraum von zwei Jahren zu investieren, erklärte Andreas Weigelt. Wie das konkret laufen könne, müsse nun ein zweites Arbeitstreffen ergeben.

Allerdings dürfe nichts mehr auf die lange Bank geschoben werden, denn die Zeit sei knapp. Daher hoffe der Verein, dass der Nutzungsvertrag so schnell wie möglich vorliege, damit die Liestener aktiv werden können. Weigelt: „Jetzt müssen beide Parteien an einem Strang ziehen.“ Er sei guten Mutes, dass das gelingt. „Die Bürgermeisterin hat gesagt, dass sie ein großer Befürworter des Liestener Bades ist“, berichtete Weigelt im Ortschaftsrat.

Dass der Vertrag zügig vorgelegt wird, wollen Arne Beckmann und Peter Fernitz forcieren. „Wir müssen das Rad ja nicht neu erfinden, es gibt im Kreis mehrere Gemeinden, in denen ein Verein ein Bad betreibt“, betonte der CDU-Stadtrat. Er sei zufrieden mit dem Verlauf des Arbeitsgespräches gewesen. Immerhin sei es gelungen, die Bürgermeisterin dazu zu bewegen, dass sie von ihren Verkaufsplänen zurücktritt. Arne Beckmann ist froh, dass „endlich die Haftungsdiskussion vom Tisch ist.“ Die Anlagen im Bad würden vom TÜV kontrolliert und abgenommen, argumentierte er.

Was die Finanzierung angehe, sei der Start gesichert. „Wir haben 180  000 Euro in der Rücklage und der Verein will einen Eigenanteil dazu geben, das müsste was werden“, sagte Fernitz. Wie Andreas Weigelt auf Volksstimme-Anfrage erklärte, wollen die Liestener mindestens 50  000 Euro beisteuern, die über Spenden finanziert werden.