Corona-Krise Öffnungsstrategien für Urlauber am Arendsee in der Warteschleife
Steigende Inzidenzen zerstören die Hoffnungen auf baldige Öffnung von Gastronomie und Tourismusbetrieben in Arendsee.
Arendsee. Impfen, testen und Hygienekonzepte: Dies sind Säulen, um wieder ein Stück zur Normalität zu kommen. In Form von Modellprojekten soll versucht werden, genau diesen Pfad zu beschreiten. Doch während in der zunächst noch Optimismus herrschte, scheint dieser verflogen. Bürgermeister Norman Klebe geht nicht von einer baldigen Entscheidung seitens des Altmarkkreises Salzwedel aus. Grund sind die steigenden Zahlen bei den Infizierten. Zudem gibt es auf Bundesebene Bestrebungen, die Einschränkungen noch zu verschärfen.
Darüber ärgert sich unter anderem Marek Weiß, Chef der Gaststätte Zur Wildgans in Zießau. Er hatte ein nötiges Konzept erarbeitet und abgegeben. So könnte zum Beispiel der Saal für Testzwecke zur Verfügung gestellt werden. Doch es ist weiter Geduld gefragt. Der Zießauer macht sich vor allem Sorgen um Angestellte in Kurzarbeit. Für diesen Bereich werde von staatlicher Seite zu wenig getan. Die Folge: Um die eigene Existenz zu sichern, werden andere Berufe ergriffen. Diese Fachkräfte fehlen der Gastronomie dann, wenn sie wieder öffnen darf.
Gäste würde auch das Team des Integrationsdorfes gerne wieder begrüßen. Dieses Unternehmen hat ebenfalls die Teilnahme an einem Modellprojekt beantragt und dafür die Hygienekonzepte ausgeweitet. Statt Urlauber sind derzeit Bauarbeiter auf dem Gelände tätig. Die Zeit wird genutzt, um ein altes Haus abzureißen. Es diente einst als Empfangsgebäude, wurde zuletzt zum Lagern von verschiedenen Gegenständen genutzt. Es konnte auch vom Filmcamp verwendet werden. Die Mauern müssen nun weichen. Es wird dort kein neues Gebäude entstehen. Geplant sind behindertengerechte Parkplätze, damit Gäste mit Handicaps nicht mehr wie bisher längere Wege mit Steigungen in Kauf nehmen müssen. Zudem sollen dort E-Lade-Säulen installiert werden, die dann ebenfalls von Besuchern nutzbar sind. In einem Gebäude werden derzeit Zimmer als Muster gestaltet. Dort soll bald gezeigt werden, wie das Integrationsdorf im Detail weiter entwickelt wird.
Ministerpräsident hört Altmärkern zu
Burghard Bannier vom Flair-Hotel-Deutsches Haus nahm am Dienstag an einer von der Staatskanzlei organisierten digitalen Konferenz teil. Dabei war auch Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff. Der Unternehmer konnte dem Politiker von Problemen vor Ort berichten. Dazu gehört die Forderung, mehr und schneller zu impfen. Als Vorbild sollten andere Länder genommen werden. Burghard Bannier ist zudem der Ansicht, jeder müsse seinen Teil beitragen. Schnelle Lösungen konnte aber auch der Ministerpräsident nicht bieten. Der Blick geht derzeit nach Berlin und auf die Entscheidungsträger auf Bundesebene. Für seine Mitarbeiter bietet Burghard Bannier bereits seit September 2020 Tests an. Und bei diesem Thema müsse sich die Einheitsgemeinde mehr einbringen. Gefordert wird ein Testzentrum in Arendsee. „Und zwar mitten in der Stadt, auf dem Marktplatz“, so der Hotelier. Ein Unternehmen könnte sich um den Ablauf kümmern und die kassenärztliche Vereinigung die Tests bezahlen. Der Unternehmer wünscht sich dabei mehr Engagement von Bürgermeister Norman Klebe und fordert, wie auch Marek Weiß, eine von der Stadt initiierte Gesprächsrunde für hiesige Unternehmen.
Das Stadtoberhaupt hatte angekündigt, sich ebenso wie Gardelegen und Salzwedel für zentrale Testzentren vor Ort einsetzen zu wollen. Die bei ihm abgegebenen Konzepte für Modellprojekte werden aufbewahrt, um bei einer sich bietenden Chance sofort reagieren zu können.