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Oldtimertreffen Das Vielfache von 28 Seelen

50. Zelttanz und 15. Oldtimertreffen: Hohengrieben, wo 28 Einwohner zu Hause sind, erwies sich am Wochenende mal wieder als Besuchermagnet.

Von Anke Pelczarski 30.04.2018, 12:03

Hohengrieben l „Schuld“ seien der leider schon verstorbene Eberhard Küster und er, sagte Gerhard Schulz am Freitagabend im Festzelt. Vor 51 Jahren seien sie losgefahren aus einer Laune heraus und hätten die Idee vom Zelttanz gehabt. „Aber da war die Ungewissheit, was unsere Eltern dazu sagen“, erinnerte er sich. Diese hätten ihre Unterstützung zugesagt und die Jungen machen lassen. Los gegangen sei es mit einem Tanzabend. 15 Jahre später sei der Tanz für Ehepaare hinzu gekommen, vor 15 Jahren das Oldtimertreffen.

„Wir sind immer wieder motiviert, weil die Gäste auch bei schlechtem Wetter winkend wegfahren und das Wiederkommen im nächsten Jahr versprechen“, erzählte der Hohengriebener. Heute lasse er seine Kinder machen, fügte er schmunzelnd hinzu.

Seit einigen Jahren beginnt das dreitägige Fest mit einem besonderen Vortrag. Diesmal stand Dieter Landenberger im Mittelpunkt, der über „Ferdinand Porsche und der Volkswagen“ sprach. „Ich bin richtig begeistert. Hohengrieben ist ein Kleinod. Ich bin tief beeindruckt, wie professionell die Organisation ist“, schilderte er. Im nächsten Jahr wolle er sich auch das Oldtimertreffen ansehen. Kurzweilig sprach der Referent über den Porsche und den stromlinienförmigen VW Käfer, dessen Entwicklung Mitte der 1930er Jahre bei der geplanten Massenmotorisierung gerade zur rechten Zeit kam. Elektroautos seien übrigens keine neue Erfindung: Ein solches habe Porsche bereits im Jahr 1900 bei der Weltausstellung präsentiert und sei mit der goldenen Medaille geehrt worden.

Nach zwei gelungenen Tanzabenden standen am Sonntag die Oldtimer im Mittelpunkt. Detlef Rodewohl aus Klein Gerstedt hatte seine Freunde auf einen geschmückten Anhänger „verfrachtet“: „Wir sind schon zum zwölften Mal dabei. Uns fasziniert die alte Technik, deren Logik man noch versteht. Und auch unsere Frauen machen mit.“ Constantin Gottschlich aus Kusey (3) fühlte sich am Lenkrad der Trecker sehr wohl. „Das ist Erinnerung an alte Zeiten“, erzählte sein Opa Gerhard Gottschlich, der zum ersten Mal zu Besuch in Hohengrieben war. Er fügte hinzu: „Das ist top hier, die Örtlichkeit unter den Bäumen, einfach super.“ Und auch die Fahrzeugmischung gefalle ihm, vom Fahrrad bis zum Laster sei alles dabei. „Wir kommen nächstes Jahr wieder“, versprach er.

Nico Hentschel aus Kuhfelde hatte einen Opel Rekord Olympia, Baujahr 1954, mitgebracht. „Ich habe noch so einen in der Garage stehen. Dieser wurde hier im Vorjahr zum Verkauf angeboten“, erzählte der junge Mann. Ein Jahr habe er daran gearbeitet, damit er für die Fahrt nach Hohengrieben zugelassen werden könne. „Eine bessere Atmosphäre als in Hohengrieben gibt es nicht. Es ist schön gemütlich“, sagte Nico Hentschel und hatte gleich Gesprächspartner. Denn Besucher waren sich sicher, dass sie den Opel von früher kennen...