Grillserie Party, aber keine Katastrophe
Den Grill für die geplante Party anzuheizen, braucht Zeit. Von Brandbeschleunigern sollten Grillmeister unbedingt die Finger lassen.
Salzwedel l Die vielen Varianten und zweifelsohne schönen Seiten des Grillens haben wir während der vergangenen Wochen im Rahmen der Volksstimme-Serie „Jetzt wird´s heiß“ ausführlich behandelt. Doch das Grillen mit Kohle, Gas oder Strom birgt auch seine Tücken und kann bei unsachgemäßer Handhabung zu schwerwiegenden Verletzungen führen. Salzwedels Ortswehrleiter Mario Müller weist auf einige Gefahrenquellen hin und erklärt, was man beim Grillen beachten sollte.
Noch bevor dem Brutzler Feuer unterm Rost gemacht wird, sollte die Standfestigkeit überprüft werden. „Der Grill darf nicht kippeln“, sagt der Ortswehrleiter. „Ideal wäre auch ein Eimer Wasser oder ein Gartenschlauch bereitzulegen, falls durch den Grill ein kleines Feuer ausgelöst wird. Das könnte dann schnell gelöscht werden“, erklärt Mario Müller.
Nach den Vorbereitungen stellt sich die Frage: Wie entfache ich die Glut? „Die einen schwören auf Flüssiganzünder, die anderen auf festen Anzünder. Wichtig ist bei beiden, dass sie getestete und zugelassene Anzünder sind“, erläutert der Feuerwehrmann. „Privat nutze ich immer Festanzünder“, sagt Mario Müller. Bei Flüssiganzünder sei es sehr wichtig, dass nach dem Entfachen des Feuers, keine Flüssigkeit auf dem brennenden Grill nachgekippt wird, stellt der Ortswehrleiter klar.
Eine noch größere Gefahr stelle die Benutzung von Brandbeschleunigern wie Benzin oder auch Brennspiritus zum Anzünden dar. „Bereits kleine Mengen dieser Substanzen können eine gewaltige Stichflamme auslösen“, weiß Brandbekämpfer Christian Dauenheimer. Für die Volksstimme demonstrierte er gestern auf dem Vorplatz des Salzwedeler Feuerwehrgerätehauses, was passiert, wenn Brennspiritus auf die lodernde Glut trifft.
Wenn der Grill ordentlich angeheizt ist, sollte der Grillmeister das Umfeld im Auge behalten. Vor allem Kinder und Hunde können sich beim Toben am heißen Brutzler verletzen. „Verbrennungen sind schwerwiegende und sehr schmerzhafte Verletzungen“, unterstreicht der Feuerwehrmann.
Zu Vorsicht rät der Brandbekämpfer auch bei der Nutzung von Elektro- und Gasgrills. Auch dort sei eine sachgemäße Handhabung von Bedeutung. Gas-Brutzler sollten immer im Freien betrieben werden, falls es doch einmal einen Gasaustritt gebe, könne sich der explosive Stoff draußen verflüchtigen. In dem Zusammenhang erinnert sich der Ortswehrleiter an einen Einsatz im vergangenen Jahr. Auch wenn es sich dabei nicht um einen Grillunfall handelte, spielte bei diesem Einsatz Gas eine Rolle. In einer Gartenlaube bereitete eine Gruppe mit einem Gaskocher Essen zu. Es entwich Gas und es kam zur Explosion. „Die Personen hatten extremes Glück, dass ihnen nicht groß etwas passiert ist“, erinnert sich Mario Müller. An reine Grillunfälle, zu denen die Salzwedeler Feuerwehr in den vergangenen Jahren gerufen wurde, könne er sich aber nicht erinnern. Aber wenn Griller ein wenig Vorsicht walten lassen, steht dem ungetrübtem Grillspaß nichts im Wege. „Wir wünschen jedenfalls allen eine schöne Grillsaison. Schließlich stehen die meisten von uns ebenfalls gerne am Grill“, erklärt Ortswehrleiter Mario Müller abschließend.