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Umbau Quantensprung in der Lagerlogistik

Rund sechs Milionen Euro investiert Gornig in das neue Logistikzentrum in Salzwedel. Die erste Halle kann bald eingeräumt werden.

Von Fabian Laaß 15.10.2016, 01:01

Salzwedel l „Es ist für uns ein Quantensprung in der Lagerlogistik“, sagt Olaf Mettin am Donnerstag erfreut. Dem Logistikleiter der Firma Gornig, die seit Anfang des Jahres mit dem Handelshaus Peter Jensen verschmolzen ist, ist die Begeisterung über die zukünftigen Möglichkeiten anzusehen. Allein 20 Ladetore werden auf zwei Hallen verteilt für An- und Auslieferung zur Verfügung stehen. Hinzu kommt eine 17 Meter hohe Lagerhalle mit 13 Meter hohen Regalen.

„Momentan haben wir rund 18 000 verschiedene Artikel hier am Standort Salzwedel auf Lager. Nach Fertigstellung des Logistikzentrums werden es 36 000 sein“, erklärt Olaf Mettin. Künftig werde das Verkaufsgebiet zwischen Usedom, Sylt und dem Harz sowie Berlin und Hannover lediglich von zwei Logistikzentren – Salzwedel und Hamburg – beliefert. „Mittelfristig werden wir ein Drei-Schicht-System einführen. Auch eine Kontrollschicht wird es geben“, berichtet Gornig-Geschäftsführer Eckhart Steffens.

Die Mitarbeiterzahl von derzeit 90 am Standort Salzwedel solle bis zum Frühjahr erhöht werden. „Dafür gab und gibt es Neueinstellungen im Bereich Kommission und Kraftfahrer“, sagt Eckhart Steffens. Man habe bei der Nachricht der Schließung des Fricopan-Werkes in Immekath auch Kontakt zu den dortigen Mitarbeitern aufgenommen, fügt Olaf Mellin hinzu.

Neben den drei neuen Hallen entsteht zur Schillerstraße hin auch ein neues Funktionsgebäude. Dort werden Schulungs- und Versammlungsräume sowie Logistikleitung, Qualitätssicherung, Disposition sowie Warenein- und -ausgang ihren Platz haben.

Um den neuen Möglichkeiten und Lagerkapazitäten gerecht zu werden, wird die Haustechnik derzeit bereits angepasst. „Alles in allem werden wir in den nächsten beiden Jahren rund zwei Millionen Artikel aus dem Bereich Heizung, Sanitär und Lüftung in unserem EDV-System haben. Die 36 000 verschiedenen Artikel vor Ort sind also nur ein kleiner Bruchteil von dem, was es in unserer Branche gibt“, sagt Eckhart Steffens.

Die mangelhafte Verkehrsinfrastruktur der Region sei für sein Unternehmen nicht so entscheidend. „Auf der Autobahn können die Lkw auch nur mit Tempo 80 fahren. Da ist der Zeitverlust auf den Bundesstraßen nicht so entscheidend“, so Logistikchef Olaf Mettin. Gornig besitzt derzeit etwas mehr als 80 Lkw mit 7,5 und 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Täglich werden derzeit 22 Touren von Salzwedel aus gestartet. „Mit dem neuen Logistikzentrum sind bis zu 40 Touren pro Tag machbar. Wir sind also für die Zukunft gerüstet“, sagt Eckhart Steffens.

Eine große Herausforderung seien die Bauarbeiten bei vollem Betrieb. Immer wieder müssen Waren an einem anderen Ort deponiert werden, um Platz für die Arbeiter zu schaffen. In den kommenden Wochen werden die beiden bisherigen blauen Lagerhallen ausgeräumt und abgerissen. Dann beginnt der zweite Bauabschnitt. An der Schillerstraße soll zudem eine 60 Meter lange Schallschutzmauer errichtet werden. „Da sich später alles in den Hallen abspielen wird, werden wir leiser als zuvor sein“, verspricht Eckhart Steffens.

Gornig ist ein Großhandelsunternehmen für Sanitär- und Heizungstechnik und beschäftig insgesamt rund 800 Mitarbeiter an 30 Standorten.