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Ab Oktober: Versicherte müssen weitere Wege auf sich nehmen Rentenstelle in Salzwedel schließt - Beratungstage geplant

13.08.2013, 01:07

Salzwedel (cb) l Jürgen Fischer aus Salzwedel ist verärgert, denn die Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung an der Neuperverstraße wird schließen. "Es wird so viel Geld für andere Sachen ausgegeben, aber hier, wo etwas für die Allgemeinheit vorhanden ist, da wird wieder gespart", schimpft er über die Schließung. Denn die Stelle sei wichtig, nicht nur für ältere Leute. Wer berufstätig sei und dann nach Stendal oder Gardelegen fahren müsse, wenn er etwas vor Ort klären wolle, müsse dann Urlaub nehmen, um die Sprechzeiten wahrzunehmen. Und Menschen, die nicht mobil sind, wären auf die Unterstützung ihrer Verwandten und Bekannten angewiesen.

Voraussichtlich Anfang Oktober werden die drei Mitarbeiter letztmalig ihr Büro in der Neuperverstraße 29 öffnen. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Für die Angestellten geht es in der Filiale in Stendal weiter, informierte die Pressesprecherin der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland, Ursula Wächter, auf Nachfrage.

Hintergrund der Schließung sei eine neue Konzeption für das Servicenetz, das bereits 2011 beschlossen worden war. Wirtschaftlichkeit und Kundenorientiertung hätten dabei eine Rolle gespielt. So wird bundesweit eine Entfernung von bis zu 30 Kilometern zur nächstgelegenen Beratungsstelle als zumutbar an- gesehen.

Darüber hinaus hat die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland ebenfalls geprüft, ob die Verkehrsbedingungen zu anderen Beratungsstellen und Sprechtagsorten zumutbar sind.

Der Bundesrechnungshof hatte mehrfach das bundesweit umfangreichste und damit kostenintensivste Beratungsstellennetz des mitteldeutschen Rentenversicherungsträgers kritisiert, erinnerte Ursula Wächter, "so dass wir inzwischen unter einem massiven Druck von außen stehen, dem wir uns nicht entziehen können", fuhr Ursula Wächter fort. Insgesamt werden 23 Stellen geschlossen, Salzwedel ist eine davon.

Aber: "Die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland will sich nicht völlig aus Salzwedel zurückziehen", kündigt Ursula Wächter an. Geplant sei, künftig Sprechtage anzubieten. "Dafür sind wir aber noch auf der Suche nach kostenlosen Räumlichkeiten", sagte sie. Erst wenn diese gefunden seien, könne Auskunft über die Anzahl der Beratungstage gegeben werden.

In den Beratungsstellen werden Anträge aufgenommen, zum Beispiel Rentenanträge, Anträge auf Leistungen zur Teilhabe, es werden Kontenklärungen vorgenommen und alle Fragen der Versicherten zu Rente, Rehabilitation und zur zusätzlichen privaten Altersvorsorge beantwortet.