Christiane Peters zog Vögel in ihrem Badezimmer auf Salzwedelerin päppelt Waisen auf
Salzwedel (cb) l Drei Schwalben, zwei Grauschnipper und ein Spatz - bei Familie Peters in Salzwedel hieß es im Sommer zusammenrücken. Zumindest das Badezimmer mussten die Familienmitglieder teilen - mit fünf Vogeljungen, die Christiane Peters dort aufgezogen hat.
Schon seit 2009 nimmt die Salzwedelerin immer mal wieder Vogeljunge auf, die aus dem Nest gefallen sind oder ohne Elterntiere aufgefunden werden. Die Agraringenieurin, die ein Kosmetik-Atelier leitet, peppelt die Tiere auf und entlässt sie schließlich in die Freiheit. Ein Unterfangen, das nicht nur viel Dreck verursacht, sondern auch Geld kostet. Schließlich kauft sie Heimchen und Fliegenmaden zum Ausbrüten, um die Vögel mit Nahrung versorgen zu können. Und sie weiß: "Maden sollten nicht gefüttert werden". Denn sie würden den Darm der jungen Vögel zerstören.
"Ich kann das nur machen, weil ich selbständig bin."
Christiane Peters aus Salzwedel
Wenn wieder eine Waise bei Christiane Peters einzieht, dann hilft auch ihre Tochter Susanne mit, die Vögel zu versorgen. Alle zwei Stunden brauchen die Gefiederten Nahrung. "Ich kann das nur machen, weil ich selbständig bin. Ansonsten hätte ich gar nicht die Zeit dafür", sagt Christiane Peters.
Die erste Schwalbe nahm sie im Jahr 2009 auf. Damals hatte sie noch nicht viel Erfahrung mit der Aufzucht der Wildtiere. Doch im Internet sammelte sie Informationen, sodass sie nun schon fast als Expertin gilt. Auf jeden Fall hat es sich bereits herumgesprochen, dass sie die Jungtiere aufnimmt, sodass ihr gefiederte Findelkinder auch von Bekannten gebracht werden.
Und wie lernen die Vögel nun das Fliegen? Christiane Peters erzählt, dass sie dabei einem natürlichen Instinkt folgen. "Ich füttere ja mit fliegenden Insekten, und auf die gehen sie dann los", erzählt Christiane Peters. Wenn sie sich etwas wünschen dürfte, wäre das eine eigene Vogelauffangstation, vielleicht als Option für den Ruhestand.
So gern sie die Vögel aufnimmt und groß zieht, und so sehr sie der 58-Jährigen auch ans Herz wachsen, eines steht für Christiane Peters fest: "Es sind Wildtiere, und sie gehören in die Freiheit." Und auch wenn sie die Vögel mit ein wenig Wehmut ziehen lässt, dass die aufwendige Pflege dann ein Ende hat, ist es für die Ersatz-Vogelmutti dann doch auch eine Erleichterung.