1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Bislang kein Vorsitzender gefunden

Schützengesellschaft Bislang kein Vorsitzender gefunden

Die Arendseer Schützengesellschaft steht kurz vor dem 200. Jubiläum. Eine neue Führungsriege wird gesucht.

Von Ivonne Ritter-Findeisen 16.01.2017, 17:00

Arendsee l Bei der Schützengesellschaft zu Arendsee steht in diesem Jahr ein großes Jubiläum an. Am 23. April 2017 feiert diese ihr 200-jähriges Bestehen. So eine lange Vereinsgeschichte ist nur aufgrund ehrenamtlicher Leistungen über viele Generationen hinweg möglich. Doch bevor gefeiert werden kann, müssen sich die Mitglieder einer ganz anderen Herausforderung stellen. Derzeit ist nämlich noch unklar, wie es zukünftig weiter gehen soll. Diese Tatsache stellte sich am Freitag bei der Jahreshauptversammlung im Deutschen Haus heraus.

Letzter Punkt auf der Tagesordnung war die Wahl des neuen Vereinsvorstandes. Laut der Satzung muss diese Wahl alle vier Jahre stattfinden. Die Wahlleitung übernahm Vereinsmitglied Wolfgang Rücker. Ihm wurden als Beisitzer Hartmut Lehmann und Holger Richter zugeteilt.

Für die Rolle des Schatzmeisters stellte sich erneut Michael Meyer zur Verfügung. Auch für die Positionen Kassenprüfer und Schriftführer fanden sich schnell Kandidaten. Als Kassenprüfer würden sich Wolfgang Schmidt und Matthias Goyer und als Schriftführer Monika Rehr künftig verantwortlich zeigen. Problematischer war es, einen Nachfolger für Heinrich Rehr zu finden, der sein Amt des Vereinsvorsitzenden nach 22 Jahren an die nächste Generation abgeben möchte. Für seine Position fand sich am Freitag in den Reihen der Schützengesellschaft kein Nachfolger. Ebenso sieht es bei Eckhard König aus, der seit 19 Jahren stellvertretender Vorsitzender der Schützengesellschaft ist und ebenfalls aufhören möchte. Auch für seinen Posten fand sich kein freiwilliger Kandidat.

Das stellt die Schützengesellschaft vor eine Herausforderung, denn einem Verein ohne Vorstand droht die Auflösung. Zumindest waren sich alle anwesenden Mitglieder darin einig, dass sie das nicht riskieren wollen. Vielmehr erscheint es so, dass sich kein Vereinsmitglied vorstellen kann, die anfallende Arbeit und damit verbundene Verantwortung übernehmen zu wollen. Der am häufigsten genannte Ablehnungsgrund seitens der Mitglieder war mangelndes Zeitbudget.

Heinrich Rehr und die anderen Mitglieder des Vorstandes haben in den vielen vergangenen Jahren großes Engagement an den Tag gelegt. Was natürlich einen guten Grund für den wohlverdienten Abschied von den Ämtern darstellt.

Alle Termine des Vereins für dieses Jahr stehen auch schon fest. Geplant ist unter anderem ein dreitägiger Ausflug für die Mitglieder anlässlich des 200. Geburtstag zur Hoffest-Saison nach Guntersblum in Rheinland-Pfalz. Im März soll der jährliche Schützenball in Kläden, im Mai der Himmelfahrtspokal in Zießau und im August die Proklamation des Schützenkönigs auf dem Markt in Arendsee stattfinden.

Das Jahr 2016 verlief rückblickend für den Verein absolut zufriedenstellend. So gab es 2016 neue Gesetzesvorlagen für Schießstätten, die der Verein sofort umgesetzt hatte, obwohl dafür noch Zeit bis Mitte 2017 gewesen wäre. Die Entlastung des Vorstandes wurde mehrheitlich beschlossen.

Am Ende fasste Vorstandsvorsitzender Heinrich Rehr die Sitzung mit dem Ergebnis zusammen, dass die Wahl zu keinem Ergebnis führte und bat alle Mitglieder, noch einmal in Ruhe über die Konsequenzen nachzudenken.

Am 3. Februar findet eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt, bei der erneut gewählt werden soll. „Sollten sich tatsächlich keine Nachfolger für die Vorstandsämter finden, würde das laut Paragraph 18 der Satzung die Auflösung des Vereins zur Folge haben“, appellierte Heinrich Rehr noch einmal an seine Schützenkameraden.

Bei der Auflösung des Vereins würde das Vereinsvermögen für 15 Jahre im Rahmen eines Treuhandvertrages an die Stadt Arendsee fallen. Wenn sich in diesem Zeitraum wieder sieben Gründungsmitglieder für die Gründung eines Schützenvereins finden würden, könnten diese das Geld von der Stadt zurückerhalten.