Einwohner und Gäste feierten mit Volleyballturnier, Tanzabenden und dem traditionellen Eierschnorren Von Philip Najdzion Seeben: Sport, Spiel, Spaß, erfrischende Pfingsten
Pfingsten in Seeben: Das heißt Volleyball, Tanzen und Eierschnorren. Bewohner und Gäste feierten zwei Tage lang.
Seeben l Wenn Hartmut Menzel am Pfingstsonntag in die Pfeife pustet, geht es in Seeben los. Beim Eierschnorren ist er der Zeremonienmeister. Er klingelt an den Türen, nimmt die Spenden in Empfang und leitet die Feiernden durch den Ort.
"Wir haben recherchiert. Den Brauch gibt es seit den 1920er Jahren", erzählte Hartmut Menzel. Radsportler hätten dies damals begonnen. Mit Unterbrechungen hat diese Tradition bis heute gehalten. Und so zogen am Sonntag wieder gut 30 Seebener mit ihren Gästen von Tür zu Tür. Sie baten um Eier, Margarine und Speck. Alles, was sich gut zusammen in der riesigen Pfanne braten lässt. Genauestens notierte Rolf Kriependorf die Ausbeute. Am Nachmittag wurde diese zusammen verspeist. Die Dorfbewohner hatten aber auch kühles Bier, Sekt und andere Getränke für die Eierschnorrer übrig. Diese tranken die Feiernden vor Ort oder beim abendlichen Tanzen.
Die Pfingstfeier begann in Seeben aber schon am Sonnabend. Die Mitglieder der Seebener Frauengruppe des Jahn-Turnvereins sorgten am Nachmittag im Zelt für Stimmung. Sie nahmen die Zuschauer mit auf eine Weltreise. Fantasievoll verkleidet, mit viel Witz, Charme und immer in Bewegung rissen sie das Publikum mit. Die Kinder des Ortes unterstützten die Frauen, wo sie nur konnten. Sie sangen, sprangen und tanzten beherzt mit.
Beim mittlerweile siebenten Volleyballturnier kämpften diesmal fünf Mannschaften um den Sieg. Am Ende siegte die Feuerwehr Henningen vor den Kameraden aus Rockenthin und Seeben. Vierte wurde der Brietzer Sportverein, Fünfter die Spieler vom "Seebener SV".
Die ganze Organisation des Festes liegt in den Händen der freiwilligen Feuerwehr. Die Frauen der Wehr hatten Kuchen gebacken. Die Kameraden schenkten Erbsensuppe aus und brieten ein Schwein am Spieß.
Kein Wunder, dass die Kameraden auf eine extra Feier zu ihrem 110-jährigen Bestehen in diesem Jahr verzichten. "Das wäre einfach zu viel", sagte Wehrleiter Matthias Zielinski.
Die Brandbekämpfer präsentierten zudem ein wahres Meisterstück. Sie haben eine Handdruckspritze aus dem Jahr 1897 zusammengebaut. Diese war komplett in Einzelteile zerlegt. "Das war mühselige Kleinstarbeit", erzählte Tobias Busse. Etliche Stunden hätten die Kameraden daran gebastelt. "Das war ein Puzzlespiel", sagte er.
Doch das Puzzeln hat sich gelohnt. Die Feuerwehrleute pumpten mit gemeinsamer Kraft, und vorne an der Spritze stand Bernd Rudolph. Viele Kinder waren begeistert und freuten sich über eine Abkühlung.
"Danke an die Wehren, die uns geholfen haben", sagte Tobias Busse. Denn bei ähnlichen Modellen konnten sich die Seebener etwas abgucken. Außerdem dankte er Sven Karg für Klein- und Ersatzteile. Abends ging es an beiden Tagen im Festzelt hoch her. Sonnabend spielte die Band Just in Time. Bis in die frühen Morgenstunden feierten Einwohner und ihre Gäste.
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